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Editorial September 2025

Biotopholz im Trend

Totholz ist im Garten angekommen – zumindest, wenn man sich auf den diesjährigen und vielen vergangenen Gartenschauen umsieht. Da sich dort nachhaltiges Gärtnern als Dauertrend abzeichnet, dürfte man wohl annehmen, dass Totholz ebenso in privaten Gärten eine größere Rolle spielt.

von Martin Staffler erschienen am 27.08.2025
Porträt Martin Staffler (Verantwortlicher Redakteur Gartenpraxis) © Martin Staffler
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Totholz ist im Garten angekommen – zumindest, wenn man sich auf den diesjährigen und vielen vergangenen Gartenschauen umsieht. Da sich dort nachhaltiges Gärtnern als Dauertrend abzeichnet, dürfte man wohl annehmen, dass Totholz ebenso in privaten Gärten eine größere Rolle spielt. Das wäre gut für ökologische Abläufe, und die Gartenbesitzer freut es, wenn sich Eidechsen auf den Stämmen sonnen, Igel im Zweighaufen überwintern oder im Sommer Hirschkäfer über den abendlichen Gartenhimmel flitzen.

Es stellt sich nur die Frage, warum man dies nach wie vor so selten sieht. Aus meiner Sicht gibt es zwei Gründe dafür, dass Totholzhecken, langsam verrottende Baumstämme oder visuell dramatisch aus Beeten herausragende Wurzelteller selten in den Gärten zu finden sind: Erstens widerspricht das liegenbleibende Naturmaterial dem teilweise übersteigerten Ordnungssinn vieler Gartenfreunde. Dagegen ist kein Kraut gewachsen. Zweitens – und das erscheint mir noch gravierender – ist der Begriff „Totholz“ nicht wirklich sexy. Wer will sich schon etwas Totes in den Garten legen? Bereits im Artikel über „Lebendiges Totholz“ (siehe Gp 2/2016) habe ich darüber nachgedacht, wie man eine Totholzhecke besser benennen könnte. Ich kam auf „Schnittguthecke oder auch Komposthecke“ als Alternativen. Umfassender gedacht finde ich heute „Biotopholz“ eine passende, lebendig klingende Idee. Dies beinhaltet sowohl noch stehende, aber absterbende Bäume genauso wie gesammelte Äste und Zweige – in geordneter Form also „Schnittguthecken“ –, sorgsam drapierte Baumstämme, Wurzeln und anderes mehr. All dies funktioniert übrigens auch im kleinen Garten, etwa in meinem eigenen, mit gerade 150 m2.

Wem Biotopholz als gestalteter Lebensraum im eigenen Garten nicht gefällt, der erfreut sich vielleicht an einem Stauden-Dauertrend der Gartenschauen: Scheinsonnenhut (Echinacea). Immer weiter wächst das Sortiment. Ronald Houtman hat für Sie Sichtungsergebnisse aus den Niederlanden, Großbritannien und Polen zusammenstellt.

Viel Freude im Garten!

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