
Erweiterung des Lorscher Pfingstrosengartens vollendet
Einmalig in Europa zeigt der Lorscher Pfingstrosengarten nach mehrjähriger Vorbereitung die Päonien-Sammlung des griechischen Malers Nassos Daphnis. Bis Anfang Juni reicht die Blütezeit der Pfingstrosen und ein Besuch ist zu dieser Jahreszeit besonders empfehlenswert.
von Stadt Lorsch/Pressestelle erschienen am 14.05.2025Der Lorscher Pfingstrosengarten, gegenüber des UNESCO Weltkulturerbes Kloster Lorsch gelegen, wurde 2013 eröffnet. Seither wächst er beständig. Mit der Erweiterung um die Sammlung von Nassos Daphnis gedeihen dort nun rund 300 Arten und Sorten Baumpäonien und staudige Pfingstrosen. Am sogenannten Westhang (mit Blick auf den Haupteingang, links unterhalb der Kirche) wurde ein neuer Gartenteil terrassiert. Dort ist seit 2024 die Sammlung der Päonien-Züchtungen des griechischen Malers Nassos Daphnis (1914 – 2010) eingebracht.
Nassos Daphnis – Maler und Päonienzüchter
„Painting and horticulture“ lautete die Antwort des in New York lebenden Griechen Nassos Daphnis (1914 – 2010), fragte man ihn nach seiner Profession. Seine Arbeiten sind u.a. im Guggenheim Museum, dem MOMA, dem Whitney Museum und im Tel Aviv Museum zu sehen. Leo Castelli war über dreißig Jahre lang sein Galerist, nachdem er Daphnis mit einer ersten Solo-Ausstellung 1959 zu einem der führenden Künstler der Abstrakten Geometrie in den USA gemacht hatte.
Seit 1938 züchtete Nassos Daphnis über 500 Sorten neuer Baumpäonien (Lutea-Hybriden), von denen er 48 der schönsten und prächtigsten in der American Peony Society registrieren ließ. Er benannte sie nach den Helden und Göttern der griechischen Mythologie, aber auch nach Maler(inne)n, die er verehrte. Die Sammlung ist bislang weltweit nur einmal zusammenhängend zu sehen (USA). Der Lorscher Päoniengarten zeigt seit 2024 nun als erster und einziger Lehr- und Schaugarten in Europa die Sammlung an Päonienzüchtungen von Nassos Daphnis in ihrer ganzen malerischen Pracht.
Päonien als alte Heilpflanzen
Der Garten wurzelt in der Geschichte des heutigen UNESCO Welterbes, wo die Päonie als Heilpflanze eine bedeutende Rolle im Lorscher Arzneibuch spielt (seit 2013 UNESCO Memory of the World). Die Pfingstrose wurde um die Blütezeit der ehemaligen Lorscher Benediktinerabtei von Mönchen über die Alpen nach Nordeuropa mitgebracht wurde. In Kooperation mit dem UNESCO Global Geopark Bergstraße-Odenwald hat der Garten eine Patenschaft mit Mount Luchan, einem UNESCO Global Geopark in der chinesischen Provinz Jiangxi. Die Pfingstrosensammlung ist zudem im Netzwerk Pflanzensammlungen aufgenommen.
Besuch und Führungen zur Blütezeit der Pfingstrosen
Der Pfingstrosengarten ist ganzjährig zugänglich (keine Öffnungszeiten, kein Eintritt) und während der Blütezeit der prachtvollen Päonien von zirka Ende April bis Anfang Juni werden von der örtlichen Tourist-Information NibelungenLand öffentliche Führungen angeboten. Eine Führung im Lorscher Pfingstrosengarten findet am 1. Juni 2025, 14 Uhr statt.
Alle Termine öffentlicher Gästeführungen im Überblick: Öffentliche Gästeführungen in Lorsch (nibelungenland.net)
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