Natur in der alten Kulturlandschaft Kaiserstuhl
Wiesen, Wein und Lösswände
Flurbereinigte Weinplantagen mit ihren künstlich aufgeschütteten gigantischen Lössböschungen haben das ursprüngliche Landschaftsbild des Kaiserstuhls in Baden-Württemberg drastisch verändert. Aber es gibt auch noch die Weinberge der „guten alten Zeit“: Dort finden sich Relikte einer jahrhundertealten Bewirtschaftungsform, aus der die besonders artenreichen Pflanzengesellschaften dieser Kulturlandschaft erwachsen sind.
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Ute Schimmelpfennig Der kleine Ort Schelingen ist ein guter Ausgangspunkt für die Spurensuche, die beste Jahreszeit dafür ist Ende April bis Anfang Juni. Folgt man vom Parkplatz am Ortsrand dem ausgeschilderten Wanderpfad nach oben zu den „Historischen Kleinterrassen“, erkennt man, in welch mühevoller Arbeit damals Wein angebaut wurde: Diese Terrassen sind schmal! Oft finden nur zwei oder drei Rebzeilen dort Platz. Sie schlängeln sich in engen Bändern um den Weinberg, folgen jedem Geländerelief. Selbst kleinste Plateaus werden genutzt, auch wenn sie nur vier oder fünf Weinstöcke tragen. Das Rebgelände Überwältigend und überraschend zugleich ist dort – im Gegensatz zu den flurbereinigten Flächen – die Blütenfülle in den Rebgassen. In...