
Internationales Treffen der Staudengärtner/-innen
Insgesamt 110 Staudengärtner und -liebhaber aus 16 Ländern fanden sich vom 14. bis 16. Februar 2025 zum 17. Mal zum Erfahrungsaustausch und kollegialen Treffen in Grünberg ein.
von ZVG/ISU erschienen am 21.02.2025Stauden am Naturstandort, in Gärten und öffentlichem Grün, die Selektion von Stauden sowie wissenschaftliche Ergebnisse zum Zusammenspiel von Stauden und Insekten prägten die Winter Days der ISU Internationalen Stauden-Union in diesem Jahr. Gerben Tjeerdsma, ISU-Vorstandsmitglied, moderierte die Tagung, die er mit der Bildungsstätte Gartenbau zusammen organisiert.
Hester Forde aus Irland gab Einblicke in ihren arten- und sortenreichen Garten, der mit Stauden und Gehölzen ganzjährig attraktiv ist. Beispiele ihrer Planungen für Verkehrsinseln, Stadtbegrünung und Gartenschaubeiträge zeigte Bettina Jaugstetter aus Deutschland. Sie wählt trockenheitstolerante Stauden und kombiniert sie gern in Mischungen mit einem wilden Charakter. Die auf eine lange Dauer angelegten Pflanzungen benötigen aber eine kompetente Pflege, die die Landschaftsarchitektin auch einfordert. Natürliche Landschaften mit botanischen Besonderheiten gestaltet Frederik Persson, Schweden, bevorzugt und stellte beeindruckende Projekte vor. Nur eine sehr strenge Auslese führt zu langfristig erfolgreichen neuen Sorten, veranschaulichte Coen Jansen aus den Niederlanden unter anderem am Farbspektrum von Baptisia-Sämlingen. Alpine Stauden an mehreren Naturstandorten in Nordamerika sowie im Botanischen Garten in Denver erläuterte Mike Kintgen, USA, bildreich. Mit einer globalen „Alpine Strategy“ sollen die Pflanzen am Standort sowie als Samen erhalten werden.

Über die reiche Flora im klimatisch sehr unterschiedlichen, bergigen Griechenland berichtete Lucie Willan. Die Naturschönheiten sind jedoch von Tourismus, Straßenbau, Skiliften, zunehmenden Weideflächen und menschlichem Verzehr stark gefährdet. Über 8.000 Blütenpflanzen-Spezies aus 132 Familien sind im Iran zu finden, erläuterte Nasim Safari. Die Iranerin engagiert sich für den Artenschutz – über 1.500 Spezies sind schon auf der roten Liste und auch hier von Raubbau, Tourismus und Überweidung bedroht. Der Brite Noel Kingsbury erläuterte den Einfluss der unterschiedlichen Wurzelentwicklung auf die Pflanzenentwicklung und -pflege.
Um gezielt Insekten in Gärten zu fördern, sind sehr viele Details zu berücksichtigen, zeigte der Schwede Eric Cederberg auf. So werden zum Beispiel Brennnesseln von Schmetterlingen gern bei der Eiablage genutzt – je nach Sonnen- oder Schattenlage stellen sich aber unterschiedliche Schmetterlingsarten ein.
Die ISU-Winter Days werden 2026 vom 13. bis 15. Februar in der Bildungsstätte Grünberg stattfinden.
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