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Umfangreiches Vortrags- und Diskussionsprogramm

Beth Chatto Symposium 2024

„Beyond the Surface“ war das Thema des dritten Beth Chatto Symposiums, das vom 29. bis 31. August in Colchester stattfand.

von Dr. Folko Kullmann erschienen am 16.09.2024
Redner und Veranstalter des Symposiums © Julie Skelton / Beth Chatto Gardens
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Wie interpretieren wir die Zeichen der Welt um uns herum, damit wir angemessen auf die kritischen Herausforderungen der Zukunft reagieren können? Wie viel wissen wir wirklich über die Kräfte um uns herum – im Boden, in der Luft und im Wasser und vor allem die in, auf und zwischen den Pflanzen, mit denen wir uns umgeben? Das Beth Chatto Symposium 2024 tauchte in diese verborgenen Bereiche ein und beleuchtete wenig bekannten Faktoren, die unsere Art und Weise zu gärtnern beeinflussen.

Darüber tauschten sich 39 Garten- und Pflanzendesigner, Gärtner, Biologen, Naturschützer, Stadtplaner und Gartenjournalisten mit rund 400 aus aller Welt angereisten Teilnehmern aus. Julia Bolton, Enkelin von Beth Chatto (1923–2018) und Geschäftsführerin von Beth Chatto Gardens sowie Vorsitzende des Beth Chatto Education Trusts, führte durch die zweitägige Veranstaltung.

Vorträge und Diskussionsrunden

Nach der Eröffnung und Einführung von Julia Bolton diskutierte Merlin Sheldrake mit Humaira Ikram die Bedeutung von Pilzen in all ihren Facetten für unser Leben. Eddie Bailey zeigte die beeindruckende Evolution von Bakterien, Pilzen und Pflanzen im Laufe der Jahrmillionen, während Noel Kingsbury die Wurzelsysteme unterschiedlicher Stauden vorstellte und interessante Schlüsse auf die daraus resultierenden Wachstumszyklen und Strategietypen zog. Ellen Fry beleuchtete die Interaktionen von Pflanzen und Bodenorganismen, während Tracy Lawson die Funktions- und Arbeitsweise der Stomata erklärte.

Neu war eine Fragerunde, bei denen Fragen aus dem Publikum von Stephanie Mahon, Ellen Fry, Noel Kingsbury und Tracy Lawson beantwortet wurden. Es folgte ein mitreißender Vortrag von Alys Fowler über die Ökosysteme unterschiedlicher Moore und ihre Bedeutung als CO2-Speicher und eine Podiumsdiskussion, wie die Bedeutung des Ökosystems Boden in der breiten Bevölkerung vermittelt werden kann. Peter Korn stellte seine Methode der Sandpflanzung vor, seinen ehemaligen Garten in Eskilsby und den aktuellen in Klinta sowie einige Projekte, die er in der letzten Zeit realisiert hat. Zum Abschluss des ersten Tages diskutierten Errol Reuben Fernandes, Owen Hayman, Sheila Das und Cleve West über unser Verhältnis zu Pflanzen und unserer Umwelt und wie welche Strategien die besten sind, um diverse und artenreiche Ökosysteme zu schaffen.

Am zweiten Tag eröffneten John Little und Benedict die Veranstaltung mit einer Diskussion über die Bedeutung von Flaggschiffarten bei der Renaturierung der Kulturlandschaft, welche Rolle sie einnehmen können und welche im Garten vom Menschen übernommen werden kann oder muss. Eine weitere Diskussionsrunde mit Sally O’Halloran, Alex Clarke, Chris Gibson und Jo McKerr beschäftigte sich mit der Frage nach der richtigen Pflanzenwahl und der Aktualität von Beth Chattos mittlerweile über 60 Jahre altem Motto „Right Plant, Right Place“. Rebecca MacMackin stellte die Umwandlung ehemaliger Industrie- und Hafenanlagen in New York in Parks und Lebensräume vor, bevor Darryl Moore die Grundlagen ökologischen Gärtnerns als alternativloses Mindset betonte – mit und nicht gegen die Natur.

John Little, Benny Hawksbee, Stephanie Li, Alex Anoniou und Aimee Spanswick beleuchteten die Rolle von Gärtnerinnen und Gärtnern und ihre Wertschätzung bei Klienten und in der Gesellschaft, bevor der Grandseigneur der britischen Nature Writing Scene, Richard Mabey, sein Buch „The Accidental Garden“ vorstellte. Norbert Kühn präsentierte moderne Parks und Projekte aus Deutschland, bei denen die vorhandene Spontanvegetation genutzt wird, und betonte dabei die unverzichtbare Rolle von Neophyten, da ohne diese in vielen Regionen Deutschlands ein Rückgang der Biodiversität um mehr als 60 % zu erwarten ist, da die vorhandene Flora mit den klimatischen Veränderungen nicht mithalten werden kann. Einen Exkurs in die Kunst zeigten Joanne Ooi, Henry Driver, Veronica Sekules und Julian Perry auf, bevor Kevin Philip Williams und Michael Guidi zu einem fulminanten Schlussauftakt starteten und die „vergessenen Gehölze“ – Sträucher in den Fokus setzten. Ihr Buch „Shrouded in Light“ zum Thema ist vor Kurzem erschienen. Eine kurze Abschlussrunde mit Arit Anderson, Ashley Edwards, Rebecca McMackin und Sarah Wilson rundete den zweiten Vortragsabend ab.

Neu waren zwei Vortragsveranstaltungen und Führungen am Samstag im Beth Chatto Garden und im Kunst- und Kulturzentrum Firstsite in Colchester.

Über den QR-Code können alle Vorträge und Diskussionsrunden als Download erworben werden. https://bcet.bethchatto.co.uk/symposium-tickets/symposium-2024-tickets.htm

 

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