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Nachruf

Dr. Konrad Näser verstorben

Am 24. Januar 2025 ist Dr. Konrad Näser nach kurzer Krankheit im Alter von 90 Jahren gestorben. Uns Gärtnern und unzähligen Pflanzenfreunden wird er immer in bester Erinnerung bleiben.

von Andreas Händel erschienen am 03.02.2025
Dr. Konrad Näser © Marion Nickig
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Konrad Näser wurde am 8.6.1934 in Annaberg-Buchholz im Erzgebirge geboren. Das nach dem Abitur geplante Studium wurde ihm vom Staat versagt, da er als Christ und Humanist den Waffendienst in der NVA verweigerte.

Also begann er eine Lehre in einer Baumschulgärtnerei in Einsiedel , wo er auch seine Frau Christa kennenlernte. Im Alter von 24 Jahren begannen beide als Gehilfen in der berühmten Staudengärtnerei von Karl Foerster, bald wurde Näser als Diplomgärtner ein enger Mitarbeiter Foersters.

1959 erwarb Familie Näser ganz in der Nähe der Gärtnerei ein völlig verwildertes, 2.000 m² großes Grundstück mit einer Baracke. Neben deren Ausbau zu einem Wohnhaus begann der Kampf gegen Quecke, Giersch, Winde und Schachtelhalm. In diesen Jahren wurden auch die drei Söhne geboren. 1973 promovierte Näser an der Humboldt-Universität in Berlin.

Nach dem Tod von Karl Foerster übernahm er die „Abteilung Züchtung“ im Betrieb und setzte dessen Züchtungsarbeit fort. Besonders ihm ist es zu verdanken, dass der gewaltige Gen-Pool von mehreren Jahrzehnten erhalten und fortgeführt wurde. Es entstanden in den folgenden Jahren viele Neuzüchtungen, die heute zum Standardsortiment der Staudenbetriebe gehören. Auch im eigenen Garten entstanden viele Neuzüchtungen: Das sichere Auge des Züchters fand auch hier etliche besondere Auslesen, die er zu Sorten kürte. Sehr beliebt waren auch seine unzähligen Vorträge, bei denen er den Besuchern mit eigenen Bildern und in seiner ganz besonderen Art fachlich und humorvoll die Welt der Pflanzen näherbrachte.

Er war mit seiner warmen, freundlichen Art und seinem profunden Wissen über alle Bereiche des Gartenbaus Berater und Mentor für ganze Generationen von Lehrlingen in der Gärtnerei. Man konnte mit allen Fragen und Wünschen zu ihm kommen. Aber auch ein „gestandener“ Gärtner konnte noch viel von ihm lernen.

Aus der einstigen Wildnis um sein Haus wurde im Laufe der Jahre einer der bekanntesten Privatgärten Deutschlands. Alljährlich fanden mehrere thematische „offene Gartentage“ statt, welche hunderte Besucher anlockten. Die Urania Potsdam führte viele kulturelle Veranstaltungen im Garten durch – die Karten dafür waren im Vorverkauf sehr schnell vergriffen.

Erwähnenswert sind auch seine vielen Artikel in der Zeitschrift Gartenflora, in „Gartenpraxis“, anderen Fachzeitschriften und in Tageszeitungen. 2001 erhielt Näser von der Urania Potsdam den renommierten Wilhelm-Foerster-Preis.

Seine geliebte Frau Christa starb im Dezember 2023. Am 8. Juni konnte er mit vielen Gästen bei noch guter Gesundheit seinen 90. Geburtstag feiern – am 24. Januar 2025 ist er nun nach kurzer Krankheit gestorben.

Uns Gärtnern und unzähligen Pflanzenfreunden wird er immer in bester Erinnerung bleiben.

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