
Bunt und natürlich
Die Zahl der Gartenschauen in Deutschland ist dieses Jahr überschaubar: Drei Landesgartenschauen stehen zur Auswahl, in Wangen im Allgäu, Kirchheim bei München und Bad Dürrenberg in Sachsen-Anhalt. Aus gärtnerischer Sicht fallen drei Grundtendenzen auf.
von Martin Staffler erschienen am 29.07.2024Die Zahl der Gartenschauen in Deutschland ist dieses Jahr überschaubar: Drei Landesgartenschauen stehen zur Auswahl, in Wangen im Allgäu, Kirchheim bei München und Bad Dürrenberg in Sachsen-Anhalt. Aus gärtnerischer Sicht fallen drei Grundtendenzen auf.
Einerseits setzt sich der Trend zu natürlich anmutenden und Naturgärten im engeren Sinn fort. Weitläufige Wiesenlandschaften etwa gibt es in Wangen zu bestaunen, aber auch Ideen, die im kleinen Garten umsetzbar sind: Naturteich, Totholzstapel, Trockenmauern und offene Bodenbereiche, um nur wenige zu nennen. Andererseits fallen aufwendige Schwimmteiche und Poolanlagen ins Auge. Das spricht tendenziell eine andere Zielgruppe an, wenngleich auch hier erfreulicherweise überwiegend natürliche Materialien und geeignete Bepflanzung zum Einsatz kommen. Der große Spagat zwischen Gartenanlage und Stadt- und Regionalentwicklung wird in Bad Dürrenberg besonders deutlich. Das historische Gradierwerk, das der Solegewinnung dient, ist teilweise immer noch in Betrieb und nicht zuletzt aufgrund seiner Ausmaße prominent auf dem Gelände der Gartenschau integriert. Aber auch Staudenfreunde kommen explizit auf ihre Kosten, wenn sie die vielfältigen farbenfrohen Beete in Kirchheim betrachten. Davon werden wir in Kürze mehr zeigen und berichten. Vielleicht nutzen Sie bis dahin die kommenden, hoffentlich schönen Sommertage für einen Besuch dieser Gartenschauen.
Von der englischen Mutter der Gartenschauen, der diesjährigen Chelsea Flower Show, berichten wir in dieser Ausgabe. Auch hier sind der intensive Pflanzeneinsatz und ein starker Hang zu möglichst naturalistischen Schaugärten besonders auffällig.
Man muss seinen Garten nicht zu einem Ebenbild der Natur machen, aber wenn sich manche Gartenfreunde zu mehr Natur im Garten inspiriert fühlen, dann wäre ja schon etwas erreicht.
Viel Freude im Garten,
Martin Staffler
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