Lorbeer-Kirsche und Insektenvielfalt
Sicherlich ist die Lorbeer-Kirsche (Kirschlorbeer, Prunus laurocerasus) nicht die Art mit der höchsten Insektenvielfalt in unseren Gärten. Als hochgewachsener grüner Sichtschutz war er lange Zeit „Gartenstandard“ seit den 1970ern als Teil der pflegeleichten Begrünungen mit Zwergmispel als Bodendecker und den gelb blühenden Mahonien. Andererseits finden wir auch an Lorbeer-Kirsche einige Insekten und sie ist eine Zeigerpflanze für neue Arten und sogar eine Fangpflanze gegen die Kirschessigfliege. Es lohnt sich also auch bei der Zierpflanzendiversität, ein wenig genauer hinzuschauen und den Kirschlorbeer nicht gleich pauschal abzuwerten, als dass eine „Betonmauer ökologisch wertvoller“ sei.
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Dr. Olaf Zimmermann Wer den Kirschlorbeer blühen lässt, wird an den weißen Rispenblüten, die im städtischen Raum mit die ersten Blühangebote sind, eine bunte Vielfalt von Insekten finden. Da verirrt sich dann auch schon einmal ein Schmetterling an die Blüten. Da neue Insektenarten über den Handel oft zunächst im urbanen Bereich verbreitet sind, kann der Kirschlorbeer eine Zeigerpflanze für potenziell invasive Arten oder Neozoen in unserem Obst sein. So findet man ab und zu scheinbar abgeknickte Triebe, die vom Pfirsichtriebwickler ( Grapholitha molesta ) miniert wurden. Er wird im Südwesten Deutschlands als wärmeliebende Art in den Obstanlagen immer häufiger und konkurriert lokal mit dem Pflaumenwickler ( Grapholitha funebrana ). Bei...