
Erneut Japankäfer gefunden
Im südbadischen Freiburg und in Weil am Rhein wurden erneut Japankäfer (Popillia japonica) in Fallen des Pflanzenschutzdienstes gefangen. Seit 2021 gibt es in Freiburg jährlich einzelne Japankäferfunde. Seit Anfang Juli gingen jetzt insgesamt 11 Käfer in die Fallen, darunter ein Weibchen.
von Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) erschienen am 27.08.2025In dem Areal der Funde laufen derzeit intensive Erhebungen. Der Pflanzenschutzdienst des Regierungspräsidiums Freiburg hat im Radius von 1,5 km um die Fänge 20 Fallen installiert, um eine mögliche Befallsfläche und damit die Herkunft der Käfer genauer lokalisieren zu können.
In Weil am Rhein wurde ein einzelner männlicher Käfer in der Nähe des Güterbahnhofs gefangen. Da in Basel bereits ein abgegrenztes Gebiet für den Japankäfer ausgewiesen ist, welches auch den Landkreis Lörrach betrifft, wird das Gebiet seit 2024 intensiv vom Regierungspräsidium Freiburg mit 20 Fallen überwacht. Weitere Maßnahmen sind in Weil am Rhein derzeit nicht geplant.
Schäden durch Japankäfer
Der gebietsfremde Japankäfer tritt in den Befallsgebieten in großer Zahl auf, frisst an über 400 Wirtspflanzen und richtet dort enorme Schäden an. Damit stellt er für viele Obstkulturen, Weinreben oder Mais, aber auch für Rosen und Bäume wie Ahorn, Birken oder Linden eine Bedrohung dar. Oft bleiben nur die Gerippe der Blätter zurück. Die Weibchen legen ihre Eier bevorzugt in feuchte oder bewässerte Grasflächen ab. Aus den Eiern schlüpfen dann Larven, die Graswurzeln fressen und Schäden an Wiesen und Rasenflächen anrichten.
Merkmale des Japankäfers
Der Japankäfer ist nur circa einen Zentimeter groß, kleiner als eine Cent-Münze. Er hat einen metallisch glänzenden, grünen Kopf und braune Flügel. Sein besonderes Merkmal sind fünf weiße Haarbüschel an jeder Hinterleibsseite und zwei weiße Haarbüschel am Ende des Hinterleibs. Verwechselt wird der Japankäfer oft mit dem Gartenlaubkäfer oder dem größeren Rosenkäfer, heimische Arten, die keine nennenswerten Schäden verursachen.
Käferfallen und Überwachung
In ganz Baden-Württemberg wurde vom amtlichen Pflanzenschutzdienst ein Überwachungsnetz von 105 Fallen vor allem entlang der Hauptverkehrsadern und an Risikostandorten aufgestellt, um Japankäfer zu fangen, bevor sie sich vermehren und dauerhaft etablieren können.
Bitte melden
Das oberste Ziel des amtlichen Pflanzenschutzdienstes ist es, eine Ansiedlung des Japankäfers in Baden-Württemberg zu verhindern. Die Chance auf eine vollständige Tilgung ist umso größer, je früher der Japankäfer gefunden wird. Daher bittet das LTZ Augustenberg darum, Käfer, auf die die Merkmale des Japankäfers zutreffen, zu fangen und zu fotografieren. Das Foto soll dann mit Angabe des Fundortes per E-Mail an Pflanzengesundheit-kaefer@ltz.bwl.de geschickt werden. Dort werden die Bilder ausgewertet und bei Bedarf weitere Maßnahmen ergriffen.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.