Die Crau d’Arles in Frankreich
Land aus Abertausend Steinen
Steine, nichts als Steine, so weit das Auge reicht. In der Sommerhitze flimmert die Luft über der ausgedörrten Ebene südöstlich von Arles. Nur hier und da spendet ein einsamer Wacholder spärlichen Schatten, fristet ein knorriger Feigenbaum im Brunnen einer verfallenen Schäferei sein karges Dasein. Im Frühjahr dagegen zaubern Wolfsmilch, Affodill und Thymian zusammen mit vielen anderen Kräutern ein buntes Blütenmeer auf diese einzigartige Steinlandschaft.
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Die typische Vegetation der Crau ist eine baumlose Steppe, entstanden durch das Zusammenspiel extremer Ökofaktoren, wie sie in ganz Europa nur auf dem Flussschotter im ehemaligen Delta der Durance vorkommen. Besondere Bodenverhältnisse Niederschläge versickern im Geröll schnell und sammeln sich tief unten über einer undurchlässigen Tonschicht in einem ausgedehnten Grundwasserreservoir. Da aber schon 40 bis 60 cm unter der Oberfläche die Steine zu einem harten, porösen Konglomerat verbacken sind, das zwar nicht für Sickerwasser, wohl aber für Pflanzenwurzeln eine undurchdringliche Barriere darstellt, können Bäume dieses Wasser nicht nutzen. Nur dort, wo diese Barriere durch chemische oder physikalische Veränderungen „löchrig“ geworden ist,...


