Historische Staudenkataloge

Gärtnereigeschichte ist ein vernachlässigtes Thema. Historische Gärten sind mittlerweile als Kulturdenkmale anerkannt, während in Gärtnereien nur potenzielles Bauland gesehen wird. Anhand alter Kataloge können einige Entwicklungslinien der Staudengärtnerei und ihre Bedeutung erkannt werden.

Veröffentlicht am: von Dr. Clemens Alexander Wimmer
erschienen am 20.12.2022

erschienen in Gartenpraxis 01/2023

l.: Vielleicht der älteste Staudenkatalog: Baumann 1841 r.: Schon regelmäßig erschienen: Staudenkatalog von Thomas Ware 1878Clemens A. Wimmer

Seit dem 17. Jahrhundert gibt es Kataloge von Gärten oder Gärtnereien, die dem Handel dienten (siehe Gp 8/2015). Angeboten wurden seltene und begehrte Pflanzen, anfangs meist Zwiebelblumen, seit dem 18. Jahrhundert auch Ziergehölze. Bis zu einem gewissen Grad waren auch Stauden in den Sortimenten vertreten. Zu einer Spezialisierung auf Stauden kam es aber erst im 19. Jahrhundert, als die Zahl der Einführungen und Züchtungen zunahm. Wegen der sehr lückenhaften Überlieferung kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, welches der erste Staudenkatalog ist. Am Anfang stehen offenbar die großen Gärtnereien, deren einzelne Sparten so umfangreich wurden, dass es vorteilhaft erschien, den Generalkatalog durch Spezialkataloge zu ergänzen oder zu...

Sie sind bereits Abonnent?

Weiterlesen mit kostenlosem...