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Ein Blick in alte Baumschulkataloge

Bei dem Wort Baumschule denkt man heute meist an eine Firma, bei der man bei Bedarf einkauft. Das war nicht immer so. Baumschulen in Deutschland gehörten zunächst den Fürsten und Gutsbesitzern, die für den Eigenbedarf anbauten. Wenn sie Liebhaber waren, zogen sie nicht nur das Nötigste an, sondern sammelten Neues und Seltenes, anfangs Obstsorten, später auch fremdländische Ziergehölze. Andere taten das auch, und so kam es zu Konkurrenz, zu freundschaftlichem Tausch, und irgendwann wurden Sortimentslisten für interessierte Käufer gedruckt.
Veröffentlicht am
C. A. Wimmer
So fügte der brandenburgische Gutsbesitzer Georg Friedrich Möller in Sauen seinem Buch Beschreibung der besten Arten von Kern-Obst 1759 eine Liste der Sorten bei, mit denen er Freunden und Liebhabern aushelfen könnte. Doch machte er auch deutlich, dass seine Gefälligkeit nicht umsonst zu haben war: "Ich habe nach gemachtem genauesten Ueberschlag gefunden, daß das Stück von der Stärcke eines mittelmäßigen spanischen Rohres ohngefähr nicht unter 6 gr. erzogen werden könne, folglich unter diesem Preise nicht zu überlassen stehe, wo man nicht eine Baum-Schule mit Schaden unterhalten will."
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