Inhotim - der Atlantik-Urwald antwortet

Brasilien steht für Karneval, Samba, Fußballkunst und schöne Menschen, Lebensfreude und palmenumsäumte Sandstrände, derzeit aber auch für Corona, Brandrodung und Umweltkatastrophen sowie einen populistischen Präsidenten. Das Land wird jedoch kaum mit Gärten, Parks und Landschaftsgestaltung in Verbindung gebracht. Zu Unrecht, denn Brasilien beherbergt eines der spektakulärsten Parkprojekte der letzten Jahrzehnte, die auf südamerikanischem Boden entstanden sind: das "Centro de Arte Contemporânea Inhotim".

Veröffentlicht am: von Martin Hein
erschienen am 27.11.2020

erschienen in Gartenpraxis 12/2020

Der Kunst- und Naturpark Inhotim liegt in der Nähe des 40.000-Seelen- Städtchens Brumadinho im Bundesstaat Minas Gerais. Die Fahrt von der Landeshauptstadt Belo Horizonte führt 60 Kilometer entlang kleiner Dörfer durch eine hügelige, karg und staubig wirkende Landschaft. In Minas Gerais wurden ab 1695 die größten Gold- und Diamantenfunde Brasiliens gemacht. Es entstanden Barockstädte wie Ouro Preto, Diamantina oder Mariana, die heute zu den wichtigsten Tourismusmagneten des Landes gehören. Der Reichtum forderte Tribut: Die Primärwälder wurden abgeholzt. Triste, endlose Weiden für Viehzucht prägen nun die Landschaft.

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