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Pflanzensexualität – unmöglich!

Heute ist die sexuelle Fortpflanzung der Pflanzen für uns selbstverständlich. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts wurde sie von Botanikern jedoch immer wieder bestritten. Fleur Daugey begibt sich auf eine Zeitreise, in der sie Verständnis für die Akteure entwickelt, aber auch hinterfragt, warum man das Offensichtliche nicht ausgesprochen hat.
Veröffentlicht am
Die assyrischen Gärtner des 8. vorchristlichen Jahrhunderts hielten sich weder mit theoretischen noch mit moralischen Überlegungen auf. Um eine reiche Ernte ihrer Dattelpalmen sicherzustellen, griffen sie der natürlichen Vermehrung der Bäume hilfreich unter die Arme. Die Männer schnitten die männlichen Blüten ab, reich an Vermehrungspulver, das man damals noch nicht Pollen nannte. Dann kletterten sie hinauf in die weiblichen Bäume und bestäubten großzügig die Blüten. Diese bäuerlichen Kuppler hatten keine wissenschaftliche Kenntnis der Befruchtung, folgten aber dem gesunden Menschenverstand der Ackerbauern und ihrem intuitiven Wissen um die Dinge des Lebens. Um ihre Feinde auszuhungern, zerstörten die Assyrer die männlichen Bäume...
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