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Bewässerung

Unterirdische Zisternen als Regenwasserspeicher

Wochen ohne Regen, gefolgt von Starkregen, bei dem Mengen von 15, 25 oder gar 40 l/m 2 in einer Stunde fallen – diese Wetterereignisse häuften sich in den vergangenen Jahren. Wasserspeicher können in einem gewissen Rahmen zu einem Ausgleich zwischen Wassermangel und -überschuss beitragen. Das gesammelte Regenwasser lässt sich zur Gartenbewässerung, aber auch als Brauchwasser im Haus nutzen.

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Beim Kunden übernimmt entweder der Lieferant oder der Landschaftsgärtner den Einbau der anschlussfertigen Zisterne.
Beim Kunden übernimmt entweder der Lieferant oder der Landschaftsgärtner den Einbau der anschlussfertigen Zisterne.Stella Margarita Keller
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In einer Marktbefragung zum Umgang mit Regenwasser bei Architekten, Ingenieurbüros, Bauunternehmen von Tief- bis GaLaBau, Behörden, Hochschulen und der Baustoff-Fachhandel in Deutschland, Österrreich und der Schweiz wollte die Mall GmbH aus Donaueschingennach vor etwas drei Jahren die Chancen, Herausforderungen und Erfahrungen mit dezentraler Regenwasserbewirtschaftung ermitteln. Wer Anlagen zur Regenwasserbewirtschaftung einbaut, tut das in beinahe identischer Größenordnung bei Gewerbe/Industrie (65 %) und privaten Haushalten (64 %), die Kommunen folgen als Auftraggeber mit 59 %. Für die Zukunft sehen die Befragten vor allem den Umgang mit Starkregen und die Regenwassernutzung mit 74 % und 73 % als wichtige Themen.

Für den Kunden geht es beim Einbau einer Zisterne vor allem darum, Regenwasser zu nutzen, Kosten zu sparen und unabhängig vom Trinkwasser zu werden. So gab es seit 2018 bei länger andauernder Hitze immer wieder regionale Verbote, den Garten zu bewässern. In diesem Fall sitzt auch eine automatisierte Beregnung, die den Wasserbedarf und -verbrauch optimieren soll, auf dem Trockenen. Abhilfe kann eine unterirdisch eingebaute Regenwasserzisterne schaffen, in der das Dachwasser gesammelt wird. Wie groß sie sein muss, hängt davon ab, wozu das gesammelte Wasser verwendet wird; wie groß sie sein kann, wird von der Dachfläche und der regionalen Regenmenge bestimmt.

Dimensionierung berechnen

Ob eine bestimmte Zisternengröße realisierbar ist, lässt sich bei vielen Herstellern online berechnen. Bei der Otto Graf GmbH in Teningen, die Kunststoffzisternen herstellt, gibt es den „Tankfinder“ unter www.graf-online.de, bei der Mall GmbH, die sich auf Regenspeicher aus Beton spezialisiert hat, ist das Berechnungsprogramm unter www.mall-zisterne.de zu finden. Die ACO Hochbau Vertrieb GmbH mit Sitz in Büdelsdorf, die nicht nur Kunststoff-Wasserspeicher, sondern auch Abläufe, Schachtabdeckungen und Lichtschächte im Produktprogramm hat, befindet sich der Regenwasserkonfigurator neben anderen Planungsassistenten im Servicebereich unter www.aco-hochbau.de/service.

Spielt man mit den verschiedenen Werten wie Dachfläche, Nutzungsart oder Sicherheitsreserve, zeigt sich, von wie vielen Faktoren die Zisternengröße abhängt. Soll das gesammelte Zisternenwasser nicht nur für den Garten, sondern auch als Brauchwasser für das WC und die Waschmaschine genutzt werden, muss der Speicher entsprechend größer sein. Aber auch Garten ist nicht gleich Garten. „Wenn Sie mit einer Zisterne dauerhaft Rasen bewässern wollen, wird mehr Wasser benötigt als bei einer Tröpfchenbewässerung im Beet“, sagt Markus Böll, Pressesprecher bei Mall. Im Hochsommer können pro Tag auf Rasenflächen 4 bis 5 l Wasser pro m 2 verdunsten. Soll eine 100 m 2 große Rasenfläche vier Tage mit mehr als 30 °C überstehen, liegt der Wasserbedarf bei etwa 2 m 3 Wasser.

Wer sicher gehen will, dass die Zisterne auch bei längerer Trockenheit betriebsbereit ist, wählt eine Zisterne mit Trinkwassernachspeisung. Die Füllmenge im Tank wird mittels eines Schwimmerschalters ermittelt, der bei Erreichen einer bestimmten Wassermenge die Nachspeisung aktiviert. Am umweltfreundlichsten und kostengünstigsten ist es, wenn die Zisterne komplett vom Dachflächenwasser gespeist wird. Für die Reinigung des Dachwassers sorgen Filter, die es für die unterschiedlichsten Ansprüche gibt. Regenwassernutzung lässt sich auch mit Regenrückhaltung kombinieren. Das kann sinnvoll sein, wenn die Kommune eine Retentionsanlage vorschreibt, man jedoch trotzdem Regenwasser nutzen möchte.

Materialeigenschaften

Kunststoffzisternen sind leichter als Betonzisternen gleicher Größe, allerdings sollte man darauf achten, dass sie auch bei großem Fassungsvermögen stabil sind. Bei namhaften Herstellern ist man in Sachen Langlebigkeit der Produkte auf jeden Fall auf der sicheren Seite, unabhängig vom Material. Bei Kunststoffzisternen hat man die Wahl zwischen zylindrischen Zisternen und Flachtanks. „Für die niedrigeren Flachtanks müssen Sie weniger tief graben“, sagt Andreas Steigert, Marketingleiter bei Graf. „Sie sind auch gut für die Nachrüstung in einen bestehenden Garten geeignet. Mit Rollrasen ist nach dem Einbau alles schnell wieder grün.“

Das in der Zisterne gesammelte Wasser wird mit Hilfe einer Pumpe zu einer Entnahmestelle im Garten geleitet oder direkt zu einer Bewässerungsanlage. Wird die Zisterne zusätzlich für Brauchwasser verwendet, muss sie auch an die Hauswasserstation angeschlossen werden.

Bezugsquellen

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