Offener Brief für offene Gärten trotz Bundes-Notbremse
Die Initiative von Parks und Gärten in Deutschland warnt eindringlich vor Schließung der eintrittspflichtigen Freilandanlagen. Sie richtet einen Appell an Bundes- und Landesregierungen, die Freianlagen nicht abhängig von Inzidenz-Zahlen zu schließen.
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Appell gegen Schließung von Parks und Botanischen Gärten nach Inzidenzzahlen
Freiluftbereiche von Parks und Botanischen Gärten müssen trotz neuer Corona-Maßnahmen durch die Bundes-Notbremse durchgängig für die Besucher*innen geöffnet bleiben. Das fordert Steffen Schüller, Sprecher der Initiative Parks und Gärten Deutschland (IPGD) und Geschäftsführer des Elbauenparks Magdeburg. Gemeinsam mit weiteren Vereinen und Verbänden warnt die IPGD mit einem am Dienstag, den 20. April 2021, versendeten Offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder dringend davor, die Schließungspläne ab einer Sieben-Tages-Inzidenz von 100 wie im Gesetz vorgesehen umzusetzen.
Erholungsfunktion der Parks und Gärten wichtig
„Gerade in der Pandemie zeigt es sich, dass Parks und Gärten besonders in Großstädten eine wichtige Erholungsfunktion haben. Und gerade die eintrittspflichtigen Anlagen wie Botanische und historische Gärten sowie Landschaftsparks, die beschränkten und gut kontrollierbaren Zugang haben, sind wichtige Orte zur Entspannung und Regeneration geworden“, so Schüller: „Gerade jetzt im Frühling ist die Sehnsucht nach Schönheit und Perspektive so wichtig. Das erhält die physische und psychische Gesundheit. Und nebenbei entlasten diese Parkbesuche auch die frei zugänglichen Parks und Grünanlagen in unseren Städten.“
Daher sei es für die Betreiber von Parks und Gärten unverständlich, dass das Bundeskabinett in der letzten Woche im Rahmen seiner Beratung zu einer bundesweiten Notbremse bei Überschreiten einer Sieben-Tages-Inzidenz von 100 auch die Schließung der Botanischen Gärten – und damit auch deren Freilandbereiche – vorsehe. IGDP-Sprecher Steffen Schüller: „In vielen Bundesländern sind zudem etliche historische Parks und Gärten, die Eintritt erheben, seit Monaten geschlossen. Jüngsten Berichten von Aerosolforschenden zufolge ist jedoch das Risiko, sich im Freien mit dem Corona-Virus zu infizieren, verschwindend gering. So sollen 99,9 Prozent der Ansteckungen in geschlossenen Räumen stattfinden. Unsere Gärten und Anlagen bieten die Möglichkeit für einen sicheren Aufenthalt an der frischen Luft.“
Corona-Ansteckungen erfolgen nicht im Freiluftbereich
In den Gärten könnten sich die Menschen im Freien und mit ausreichend Abstand bewegen. „Dabei bestehen selbstverständlich solide Hygienekonzepte. Eingangskontrollen und eine maximale Anzahl von Besucher*innen sowie die regelmäßige Reinigung und Desinfektion der sanitären Anlagen und weitere Maßnahmen gewährleisten einen infektiologisch unbedenklichen Besuch“, betont der Chef des Elbauenparks in der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt: „Natürlich werden gemäß der jeweils gültigen Landesverordnungen gegebenenfalls auch Terminvergabe und Kontaktnachverfolgung sowie Maskenpflicht verantwortungsvoll umgesetzt.“
Gewächs- und Schauhäuser bleiben geschlossen
Gewächshäuser und Innenräume blieben hingegen bei hohen Inzidenzzahlen selbstverständlich weiterhin geschlossen. „Aber wir plädieren nachdrücklich für die Offenhaltung der Freilandbereiche von Gärten und Parks auch bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 100. Damit wollen wir ein Stück Lebensqualität für die Menschen erhalten bzw. zurückgeben und leisten unseren Beitrag zur Gesunderhaltung der Bürgerinnen und Bürger“, so Schüller.
Den Offenen Brief haben neben der IPGD auch Vertreter*innen der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur DGGL e.V., vom GnD Gartennetz Deutschland, EGHN Europäisches Gartennetzwerk, Verein Schlösser und Gärten Deutschland e.V. und von der Stiftung Die Grüne Stadt unterzeichnet.
Steffen Schüller für die IPGD Initiative Parks und Gärten Deutschlands, Telefon 039-15934512, E- Mail: Steffen.schueller@mvgm
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