Zum 50. Todestag des Staudenzüchters Karl Foerster
Zu Beginn des letzten Jahrhunderts lebte und arbeitete Karl Foerster in Potsdam Bornim und züchtete winterharte Stauden und Gräser, die er rund um sein Wohnhaus anpflanzte und die von der angrenzenden Gärtnerei in alle Welt versendet wurden. Während dieser Zeit entwickelte sich das Foerster-Haus und sein Garten zu einem Mekka der Gartenfreunde und gehört auch heute noch zu den meistbesuchten Privatgärten Deutschlands.
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Gartenreich in Potsdam-Bornim
Vor 50 Jahren, am 27. November 1970, starb in Bornim Karl Foerster. Der weltbekannte Staudenzüchter wurde am 9. März 1874 in Berlin geboren. Foerster lernte die Arbeit als Gärtner in der Schlossgärtnerei in Schwerin und in der Königlichen Gärtnerlehranstalt am Wildpark bei Potsdam kennen. Nach weiteren „Lehr- und Wanderjahren“ gründete Foerster 1903 auf einem Stück gepachteten Gartens beim elterlichen Mietgrundstück in Berlin-Westend eine eigene Staudengärtnerei, die er 1910 nach Bornim bei Potsdam verlegte. Dort verwandelte er ein etwa 5.000 Quadratmeter großes Ackerland in sein Gartenreich. Es entstanden Foersters berühmter Senkgarten, Steingarten, das Herbstbeet und der Frühlingsweg. Die wohl von dem Gartenarchitekten und Gartenbaulehrer Willy Lange beeinflusste Gartenanlage wurde in den 1930er Jahren auch von Foersters Mitarbeiter Hermann Mattern umgestaltet.
Am 27. November 2020 fand auf dem Alten Bornimer Friedhof in Potsdam eine Gedenkveranstaltung anlässlich des 50. Todestages Karl Foersters statt. Der Potsdamer Beigeordnete Bernd Rubelt legte für den Ehrenbürger der Stadt einen Kranz nieder. Vertreter der Karl Foerster Stiftung und des Vereins "Freunde der Freundschaftinsel" brachten je ein Gesteck. Auch die Marianne-Foerster Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gedachte mittels eines Kranzes mit Rittersporn, Karl Foersters "Blauer Blume". Der Kranz der DSD war zum gleichzeitigen Gedenken an seine Frau Eva Foerster aus Efeu gebunden. Eva trug in der Famlie Foerster den liebevollen Spitzname "Efeu".
Durchbruch als Staudenzüchter
1932 kamen erste Foerster'sche Phlox-paniculata-Sorten in den Handel. In der Folge kreierte der Blumenfreund insbesondere neue Sorten von Rittersporn, Astern und Gräsern. Insgesamt gehen rund 370 Züchtungen auf ihn zurück. Foersters „Garten der sieben Jahreszeiten“ schuf durch die Kombination von winterharten Stauden, Gräsern, Farnen und Zwerggehölzen ein ganzjähriges, vielfältiges Gartenerlebnis, das seit 1981 unter Denkmalschutz steht. Es blieb nicht aus, dass der Bornimer Garten allein in Deutschland mehrfach nachgebaut oder zitiert wurde, selbst im Ausland wie zuletzt in Südkorea.
Marianne-Foerster-Stiftung
Foerster heiratete 1927 die Sängerin und Pianistin Eva Hildebrandt, die Tochter des Stettiner Kirchenmusikers Ulrich Hildebrandt. 1931 wurde Tochter Marianne geboren. Sie übernahm nach dreißigjähriger Tätigkeit in einem Brüsseler Gartenarchitekturbüro ab 1990 die Pflege des Gartens, insbesondere nachdem auch Eva Foerster 1996 verstorben war. Marianne Foerster bewahrte das Haus samt des bedeutenden Inventars und vermachte das Mekka der Gartenfreunde zur dauerhaften Erhaltung 2010 der neuen Jahre zuvor errichteten treuhänderischen Marianne Foerster-Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Karl Foerster als Gartenschriftsteller
Im Verlag Eugen Ulmer wird die Karl-Foerster-Werkausgabe verlegt. Sie umfasst so berühmte Werke wie "Blauer Schatz der Gärten", "Der Garten der sieben Jahreszeiten", "Einzug der Gräser und Farne in die Gärten". Aber auch seine gartenphilosophischen Betrachtungen und Naturbeschreibungen wie in "Warnung und Ermutigung", "Es wird durchgeblüht" sind in der Foerster-Werkausgabe veröffentlicht. Seine Visionen bereichern die Gartenwelt bis heute und sind für jeden Naturliebhaber Inspiration und Freude.
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