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Intern: Reden wir mal über das Wetter - und Klima

Ein – wenn nicht sogar das beliebteste - Gesprächsthema unter Gärtnern ist das Wetter. Und das irgendetwas mit ihm nicht stimmt. Eigentlich bin ich solche Gespräche leid, da es ja ohnehin kein Durchschnittswetter gibt, sondern „nur“ ein Klima, das eine große Variationsbreite erlaubt. Nichtsdestotrotz bin ich davon überzeugt, dass sich eben jenes Klima verändert. Interessiert lese ich dazu schon seit Jahren Fachartikel, auch von jenen, die der festen Überzeugung sind, dass es den Klimawandel gar nicht gibt. Die für mich stichhaltigeren Argumente hatten bislang immer diejenigen, die uns den deutlichen Temperaturanstieg voraussagen.

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Jonas Reif
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Zu jenen Experten gehört auch Karsten Schwanke, den ich im Rahmen des „Gartengipfels“ – einer vom Bundesverband Garten- und Landschaftsbau organisierten Veranstaltung – am 23. Juni in Bensheim persönlich kennenlernen durfte. In einem kurzweiligen, zugleich prägnanten Vortrag erläuterte er den Anwesenden die zu erwartenden Klimaveränderungen in den kommenden 85 Jahren. „Auch wenn es sehr schwer wird diese Entwicklung zu stoppen, lohnt es, sich dem entgegenzustellen“, ermunterte Schwanke das Publikum: „Ein Vorbild dafür könnte die Stadt Vancouver sein."

Natürlich stellt sich im Zusammenhang mit der Klimaveränderung immer die Frage zu den Auswirkungen auf den Garten und die Pflanzenverwendung allgemein. „Dann können wir endlich mediterrane Pflanzen bei uns kultivieren“ ist eine These, die man häufiger hört, die aber angesichts von nach wie vor möglichen Spätfrösten und harten Ausnahmewintern relativiert werden muss. Viel stärker als mildere Winter werden sich sommerliche Trocken- und Hitzeperioden sowie heftigere Gewitterereignisse und Hagelschauer auf den Garten auswirken.

Im Zusammenhang mit der Klimaveränderung wird gerne auf den Wert von Bäumen in Städten hingewiesen. Dazu bemerkte Schwanke jedoch, dass auch Freiluftschneisen und Luftaustauschflächen notwendig sind. Außerdem hätten Untersuchungen gezeigt, dass gestresste Bäume, etwa durch Trockenheit oder Hitze, nur noch bedingt „funktionieren“ und deutlich weniger Sauerstoff freisetzen. Mehr Bäume allein zu pflanzen kann also keine Lösung sein: Es bedarf hier einer umfassenderen Strategie. So sehr uns der Klimawandel mit seinen negativen Auswirkungen beschäftigen wird, so sehr reizt doch auch die Herausforderung, ebensolche Strategien zu entwickeln.

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