So kann der Rasen wieder durchatmen
Moos benötigt viel Feuchtigkeit und regnerisches feuchtes Herbstwetter bietet ideale Wachstumsbedingungen. Oft hat sich auf Rasenflächen daher jede Menge Moos breitgemacht, vor allem in schattigen und verdichteten Bereichen. Wurde die Rasenfläche zudem in der letzten Zeit kaum gedüngt und ist der Boden eher sauer, wachsen Rasengräser im Gegensatz zu Moos kaum. Als Maßnahme empfehlen sich eisenhaltige Rasenpflegemittel.
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Was kann man tun?
„Wer sich für seinen Garten eine vitale, grüne Rasenfläche wünscht, sollte das Moos zunächst möglichst gründlich entfernen", empfiehlt Judith Bircher, Rasen-Bloggerin und Gartenbauingenieurin beim Düngerspezialisten Hauert Manna. „Der Herbst und das Frühjahr sind dafür die beste Zeit. Äußerst hilfreich bei der ansonsten sehr aufwendigen Arbeit können eisenhaltige Rasenpflegemittel sein. Sie stärken die Graspflanzen und verdrängen zugleich das lästige Moos."
Eisen (Fe) gehört zu den Spurennährelementen, die Gräser dringend benötigen. Es wird zwar nur in geringen Mengen aufgenommen, ist aber entscheidend an der Steuerung der Enzymaktivität in den Pflanzen beteiligt und ermöglicht unter anderem den Aufbau von Proteinen und des grünen Chlorophylls. Außerdem brauchen es die Halme zur Regulierung der Zellatmung, bei der aus Kohlenhydraten Energie gewonnen wird. „Zeigt sich der Rasen blassgrün bis gelblich, kann das ein Hinweis auf Eisenmangel sein", so Bircher. „Die Ursache ist zumeist nicht, dass der Boden zu wenig Eisen enthält, sondern dass das vorhandene so fest gebunden ist, dass die Pflanzen es nicht aufnehmen können. Der Manna LawnSand, der nach einem altenglischen Rezept auf der Basis von Eisensulfat hergestellt wird, versorgt sie zuverlässig mit dem Nährelement und Rasenflächen können sich schnell regenerieren."
Je Quadratmeter Rasen werden etwa 100 Gramm LawnSand benötigt. Ausgebracht wird er idealerweise auf einer frisch gemähten Fläche. „Dabei sollten feste Gartenhandschuhe getragen und Hautkontakt vermieden werden", unterstreicht Bircher. „Da Feuchtigkeit die Nährstoffe aus dem Sand löst, empfiehlt es sich, nach dem Ausbringen vorsichtig zu wässern. Auf gepflasterte Gehwege oder Terrassen sollte dabei besser nichts von dem Eisenpräparat gelangen, denn auf hellen Steinplatten können sonst Rostflecken entstehen."
Bereits einige Tage nach der Anwendung sind die ersten Ergebnisse zu sehen. Während sich die Gräser gesund entwickeln, hat das Eisensulfat auf die flachwurzelnden Moosflechten den gegenteiligen Effekt: Sie trocknen ab und verfärben sich dunkel. So können sie nach etwa zwei Wochen leicht entfernt werden. Gab es nur wenig Bewuchs, reicht es aus, die Fläche gründlich abzurechen. Effektiver und weniger anstrengend ist es, einen motorbetriebenen Vertikutierer zu verwenden.
Langfristige Maßnahmen
Ist der Rasen von den abgestorbenen Moosflechten befreit, haben die Gräser wieder ausreichend Platz, werden gut belüftet und können ungestört wachsen. „Damit die Fläche auch langfristig möglichst moosfrei bleibt, sollte man nun für eine dichte Grasnarbe sorgen", erklärt die Expertin von Hauert Manna. „Gibt es Kahlstellen, ist eine Nachsaat der erste entscheidende Schritt. Dabei sollten Sie in dunkleren Gartenbereichen unbedingt eine speziell ausgewiesene Schattenrasenmischung verwenden. Diese kommt mit den für Graspflanzen eher unguten Standortbedingungen besser zurecht. Es empfiehlt sich zudem, die Halme im Schatten etwas länger wachsen zu lassen, als die üblichen vier Zentimeter. Schon ein Zentimeter mehr verschafft dem Gras zusätzliche Kraft, sich gegen konkurrierendes Moos zu behaupten."
Wichtig ist darüber hinaus, dass die Grünfläche regelmäßig und jahreszeitengerecht gedüngt wird, denn anders als Moos hat Gras einen sehr hohen Nährstoffbedarf. Mit relativ einfachen Maßnahmen lässt sich auch etwas gegen Bodenverdichtung und die damit oft einhergehende Staunässe tun: „Tritt die Verdichtung nur punktuell auf, reicht es oft schon aus, mit den Zinken einer Grabegabel tiefe Löcher in den Boden zu stechen. Bei größeren Flächen stanzt man besser mit einer speziellen Aerifiziergabel oder einem motorisierten Aerifizierer zahlreiche Löcher aus. Solche Geräte können in vielen Gartencentern ausgeliehen werden", so Bircher. „Da bei Moosbefall häufig auf zu sauren Boden geschlossen wird, greifen einige Gartenbesitzer automatisch zum Rasenkalk. Damit kann man aber durchaus auch Schaden anrichten. Ich empfehle daher, vorher unbedingt den pH-Wert zu bestimmen. Schon für ein paar Euro sind Teststreifen oder Testgeräte im Fachhandel erhältlich."
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