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Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V.

Kirschlorbeer ist besser als sein Ruf

Nach dem Bekanntwerden des Verbots des Kirschlorbeers (Prunus laurocerasus) in der Schweiz ab September 2024, ist das Thema auch in Deutschland virulent, da es sich hierbei um eine beliebte Heckenpflanze handelt. Kirschlorbeer ist ein immergrünes, schnell- und dichtwachsendes sowie lebendiges Sichtschutzelement, das jeden Garten bereichert und auch der Tier- und Insektenwelt einiges zu bieten hat. 

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Prunus laurocerasus, der Kirschlorbeer, blüht von April bis Juni. <br>
Prunus laurocerasus, der Kirschlorbeer, blüht von April bis Juni.
Kirsten Unshelm
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Bundesgehölzsichtung zeigt, der Kirschlorbeer ist ein Premiumgehölz

Im Fokus der Debatte um die Verwendung des Kirschlorbeers stehen oft die angeblich fehlenden Beiträge des Kirschlorbeers zur Biodiversität sowie das er eine nicht heimische Art ist. Dem entgegenzuhalten sind die eindeutigen Ergebnisse der Bundesgehölzsichtung, die zwischen 2017 und 2022 verschiedene Sorten des Kirschlorbeers (Prunus laurocerasus) an unterschiedlichen Standorten in ganz Deutschland geprüft haben. Mit dem Ergebnis, dass fünf Sorten als Premiumgehölze ausgezeichnet wurden, 17 Sorten mit sehr gut und sechs Sorten mit gut bewertet wurden.

Im Bericht zu den Prüfergebnissen zum Kirschlorbeer wird explizit auf die biologischen Leistungen des Kirschlorbeers eingegangen: Neben der Bindung von CO2, der Filterung von Feinstaub aus der Luft und der Abgabe von Sauerstoff – dies alles übrigens auch im Winter, wenn die heimischen Laubgehölze blätterlos sind, leistet er auch einiges für die Tierwelt.

Die Nektarien des Kirschlorbeers, die auf der Blattunterseite angeordnet sind, stellen eine extraflorale sommerliche Nahrungsquelle für Insekten in einer ansonsten blütenarmen Jahreszeit dar. Der dichte Wuchs des Kirschlorbeers bietet Vögeln einen sicheren Nistplatz. Er blüht mit weißen Blütenkerzen von April bis Juni.

Natürlich ist der auch in Deutschland invasive Kirschlorbeer nur ein Element von vielen in einem biodiversen Garten. Vor einer Lorbeerhecke lassen sich leicht unterschiedlichste Stauden und Blühgehölze pflanzen. Für einen biodiversen Garten kommt es auf eine ausgewogene und sich ergänzende Bepflanzung an, so dass der Tier- und Insektenwelt das ganze Jahr über gedient ist. Und hierbei erfüllt der Kirschlorbeer neben der rein dekorativen Leistung durchaus auch Leistungen zur Steigerung der Biodiversität eines Gartens.

Die Ergebnisse der Budesgehölzsichtung zu Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) werden in der Zeitschrift Gartenpraxis 4/2023 vorgestellt und kommentiert. Die ähnliche Portugiesische Lorbeerkirsche (P. lusitanica) sowie die Glanzmispel (Photinia × fraseri) wurden in die Sichtung mitaufgenommen.

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