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Potsdam Museum

Sonderausstellung „Karl Foerster. Neue Wege – Neue Gärten“

Das Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte zeigt vom 9. März bis zum 18. August 2024 die Ausstellung „Karl Foerster. Neue Wege – Neue Gärten“, die dem Potsdamer Gartenkünstler und Staudenzüchter Karl Foerster anlässlich seines 150. Geburtstags am 9. März 2024 gewidmet ist.

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Karl Foerster in seinem Garten (9. März 1874 in Berlin; † 27. November 1970)<br>
Karl Foerster in seinem Garten (9. März 1874 in Berlin; † 27. November 1970)
Marianne Foerster
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Anlässlich des 150. Geburtstags des Potsdamer Gartenkünstlers

Die Ausstellung wird von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gefördert sowie von ihrer treuhänderischen Marianne-Foerster-Stiftung, die Haus und Garten von Foerster in Potsdam-Bornim betreut und den Erhalt des Denkmals sichert. Außerdem wird die Ausstellung von der Unteren Denkmalschutzbehörde Potsdam unterstützt. 

„Karl Foerster hatte sich zu einem bedeutenden Gartengestalter weit über Stadt- und Landesgrenzen hinweg etabliert. Sein Erbe ist hier in seiner Heimatstadt am deutlichsten zu spüren. Sein Haus und Garten gehören zu den bedeutendsten Gartendenkmalen Deutschlands“, würdigt Prof. Dr. Walid Hafezi, Beigeordneter für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, die Persönlichkeit Karl Foerster. 

„Die Ausstellung wirft neue Schlaglichter auf Foersters vielseitige und nicht leicht zu fassende Persönlichkeit und sein Wirken, von seinem Einfluss auf die Gartenkultur bis zu seinen künstlerischen Neigungen. Karl Foerster war ein Mann, der in der Mitte des spannungsreichen 20. Jahrhundert, in vier politischen Systemen erfolgreich seinen Weg gegangen ist. Zum Teil widrigen Umständen zum Trotz, denen er sich immer wieder anpasste oder auch entzog, reüssierte er. Wir freuen uns, mit Heidi Howcroft eine sehr renommierte Landschaftsarchitektin, Gartenbuchautorin und Kennerin der Gartengeschichte als Kuratorin gewonnen zu haben“, bemerkt Dr. Thomas Steller, Direktor des Potsdam Museums. 

Bedeutender Staudenzüchter

Karl Foerster erwarb im Jahr 1910 das Grundstück in Bornim und erlangte mit seinen Züchtungen und Neueinführungen Erfolge. Mit der Herausgabe der Zeitschrift „Gartenschönheit“ ab 1920 erreichte er überregionale Bekanntheit. Seine Staudengärtnerei versandte Pflanzen bis ins europäische Ausland. Nach der sowjetischen Beschlagnahmung führte er ab 1948 die Gärtnerei fort und nahm den Staudenversand wieder voll auf. 1959 wurde die Gärtnerei in eine Kommanditgesellschaft mit staatlicher Beteiligung umgewandelt, in der er bis zu seinem Tode im Jahr 1970 tätig war. Heute wie damals ist der Garten ein Pilgerort für Gartenliebhaber von Nah und Fern. 

Marianne-Foerster-Stiftung

„Die Erhaltung des Foerster-Gartens – und auch des Hauses – durch die Marianne-Foerster-Stiftung ist ein wunderbares Beispiel für gelungenes bürgerschaftliches Engagement in der Garten- und Denkmalpflege. Deshalb unterstützen wir als Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die ja auch eine private Stiftung ist, gerne diese wunderbare Ausstellung anlässlich des Jubiläumsjahres, um das Erbe Foersters noch mehr Menschen näher zu bringen“, erläutert Dr. Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Bonn. 

„Das denkmalgeschützte Foerster Anwesen ist ein besonderes Kleinod der Stadt, das die Strahlkraft der bekannten UNESCO Welterbestadt Potsdam mit vielen historischen Garten- und Parkanlagen noch stärkt. Felix Merk, Kurator des Foerster Hauses, und sein Team, leisten eine sehr wichtige Arbeit, das Objekt als lebendes Denkmal zu bewahren. Wir freuen uns, dass in der Ausstellung erstmals Exponate aus dem Haus Foerster gezeigt werden können“, sagt Marc Jumpers, Bereichsleiter der Unteren Denkmalschutzbehörde der Landeshauptstadt Potsdam. 

Neue Staudenverwendung in den Gärten

Die Darstellung der diversen Facetten Karl Foersters in der Ausstellung basiert auf den Erkenntnissen von Zeitzeug*innen, Wissenschaftler*innen und Fachpersonen, die mit Karl Foerster in Berührung kamen oder sich mit ihm beschäftigt haben. Im Fokus steht dabei Karl Foersters Beitrag zur Gartenwelt. Mit der Einführung von Ziergräsern brachte er eine frische Dynamik in die Gärten. Dies, zusammen mit einer naturalistisch angehauchten Art des Umgangs mit Pflanzen, deren Blüte, Laub und Gestalt zu einem auf ganzjährige Wirkung angelegten Gesamtbild beitragen, gehört zu den Kernaspekten des Foersterschen Gartenstils. Parallel dazu verbreitete er seine Beobachtungen und seine Botschaft in über 30 Büchern und zahlreichen Artikeln. Musik, Kunst und Reisen spielten ebenfalls eine wichtige Rolle in seinem Leben. 

In vier Räumen beleuchtet die Ausstellung die Entwicklung der Gärtnerei Foerster und seine Züchtungsarbeit, den Garten in Bornim, das Entwurfsbüro mit Hermann Mattern und Herta Hammerbacher, die internationale Ausstrahlung des Foersterschen Gestaltungsstils bis heute sowie seine Wegmarken und wichtigen Meilensteine. Zahlreiche Leihgaben aus dem Haus Foerster (Gemälde, Grafiken, Fotografien, Bücher und Keramik) sowie Garten- und Blütenfotografien renommierter Fotograf*innen zeichnen ein lebendiges Bild der Person und des Wirkens von Karl Foerster. Zwei Medientische bieten vertiefte Einblicke seines Schaffens. 

„Karl Foerster war eine der charismatischsten und produktivsten Gartenpersönlichkeiten Deutschlands. Sein Stil beeinflusst nach wie vor zeitgenössische Gärten in Deutschland und im Ausland. Wenn wir das Interesse an Foersters Arbeit und an der Rolle Potsdams als Stadt der Gärten geweckt haben und Besucher inspirieren, Parks und Gärten wie zum Beispiel auf der Freundschaftsinsel zu besuchen oder ihre eigenen Gartenparadiese zu schaffen, dann haben wir das Ziel der Ausstellung erreicht. Wir wollen seinen 150. Geburtstag würdig feiern, zurück- aber auch in die Zukunft schauen und auf seinem Erbe aufbauen“, resümiert Kuratorin Heidi Howcroft, Landschaftsarchitektin und Autorin. 

Im Verlag Eugen Ulmer erscheint die Karl-Foerster-Werkausgabe in sechs Bänden.

Katalog zur Ausstellung

Zur Ausstellung erscheint ein 193-seitiger Katalog bei Monumente Publikationen, dem Verlag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Begleitend werden zahlreiche Führungen, Vorträge und Buchvorstellungen sowie ein besonderes Programm für junge Besucherinnen und Besucher angeboten. Ein Gestaltungswettbewerb für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre stellt die eingereichten Kunstwerke zum eigenen Traumgarten in einer zweitägigen Werkschau aus und prämiert die besten Arbeiten. 

Während der Ausstellungsdauer bietet die treuhänderische Marianne Foerster-Stiftung Besuchenden die Möglichkeit, das private Lebensumfeld von Karl Foerster in seinem Wohnhaus und Garten in Potsdam-Bornim bei Veranstaltungen, Workshops und Führungen zu erleben. Nach seiner umfangreichen Restaurierung öffnet die Stiftung das Wohnhaus erstmals im Rahmen von Führungen.

Buchtipps zum Thema
Karl Foerster - Eine Biografie

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„Wenn ich noch einmal auf die Welt komme, werde ich wieder Gärtner“
Antje Peters-Reimann / 25,00 EUR
Als einer der bekanntesten deutschen Staudenzüchter hat Karl Foerster die Gartenwelt revolutioniert. Mit großem Enthusiasmus gab er sein umfassendes Wissen an Generationen von Gärtnern und Gartenfreunden weiter. Die vorliegende Biografie beleuchtet Karl Foerster in seiner ganzen Vielschichtigkeit als Pflanzenzüchter, Staudenverwender, Schriftsteller, Fotograf und Mensch. Detaillierte Einblicke in sein Leben, seine Arbeitsfelder und sein familiäres Umfeld laden dazu ein, die Gartenikone in all ihren Facetten kennenzulernen und lassen erahnen, wie wertvoll das Erbe Karl Foersters auch für die heutige Gartenkultur noch ist. zum Buch
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