Asiatischer Laubholzbockkäfer in Bayern erfolgreich bekämpft
Durch konsequente Umsetzung der bundesweit geltenden Bekämpfungs-Leitlinie des Julius-Kühn-Instituts konnten in Bayern ab Januar 2021 die Quarantänegebiete in Feldkirchen, Murnau am Staffelsee und Kelheim erfolgreich aufgehoben werden. Das war nur durch Mithilfe und Unterstützung der Bevölkerung möglich.
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Größte Quarantänezone in Bayern war Feldkirchen
Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ebersberg (AELF) haben den Asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB) in Feldkirchen zusammen mit den Bürgern und der Gemeinde in einem gemeinsamen Kraftakt erfolgreich bekämpft: Die Quarantänezone Feldkirchen konnte zum 1. Januar 2021 aufgehoben werden. Die verantwortlichen Behörden, Kommunen und Firmen haben in enger Kooperation mit den Bürgerinnen und Bürgern die Maßnahmen des EU-Durchführungsbeschlusses 2015/893 konsequent umgesetzt.
Als der LfL im Oktober 2012 ein Asiatischer Laubholzbockkäfer gemeldet wurde, war noch nicht absehbar, welches zeitliche und räumliche Ausmaß die Bekämpfungsmaßnahmen gegen den ALB in Anspruch nehmen werden. Zudem war Feldkirchen der zweite Fundort in Bayern, nach Neukirchen im Landkreis Passau. Der ALB konnte sich bereits vor seinem Fund einige Jahre unentdeckt ausbreiten. Die in und um Feldkirchen vorhandenen Gehölzstrukturen, wie etwa Autobahnbegleitgrün und einzelne Gehölzinseln in landwirtschaftlichen Flächen, begünstigten eine Ausbreitung über weite Entfernungen. Diese Faktoren begründen, warum die Quarantänezone Feldkirchen mit 3.128 Hektar, darunter 74 Hektar Waldflächen, die größte in Bayern war.
Wertvolle Mithilfe und Unterstützung bei der Bevölkerung
Im Zuge der Bekämpfungsmaßnahmen mussten bei 114 Grundstückseigentümern in insgesamt neun Fällungen Gehölze und Bäume entnommen werden, es wurden insgesamt sechs Allgemeinverfügungen erlassen.
Die letzten Larvenfunde waren im Sommer 2016 an mehreren Ahornbäumen am De-Gasperi-Bogen in Riem. Seither haben die intensive Überwachung vom Boden mittels Ferngläser, der ALB-Spürhunde-Einsatz, das Kronenmonitoring mit Baumkletterern sowie die aufgehängten Pheromonfallen und aufgestellten Fangbäumen keine weiteren Anzeichen des ALB ergeben. Das Vorkommen des ALB in Feldkirchen kann damit als ausgerottet gelten. Alle Auflagen der Allgemeinverfügungen der LfL und des AELF Ebersberg endeten daher mit Ablauf des 31. Dezember 2020.
Nur noch zwei Quarantänezonen gegen den ALB in Bayern
Neben den bereits aufgelösten bayerischen Quarantänegebieten Neukirchen (Landkreis Passau) und Neubiberg, konnten zum 1. Januar 2021 zeitgleich mit Feldkirchen die Quarantänezonen in Murnau am Staffelsee und Kelheim erfolgreich aufgehoben werden. Seit dem Erlass des EU-Durchführungs-beschluss im Jahr 2015, auf dessen Grundlage die bundesweit geltende Bekämpfungs-Leitlinie des Julius-Kühn-Instituts beruht, hat sich gezeigt, dass eine konsequente Umsetzung der Bekämpfungsmaßnahmen unverzichtbar ist. Gegenüber Feldkirchen war die Laufzeit der jetzt ebenfalls aufgehobenen Quarantänezonen deutlich kürzer. Die genannten rechtlichen Vorgaben sind die Basis für das Vorgehen der LfL und sowie der jeweils zuständigen AELF bei der Bekämpfung des ALB.
Bayernweit kann die LfL auf eine gute Bilanz blicken, mittlerweile sind fünf von sieben ALB-Quarantänezonen erfolgreich aufgehoben. Aktuell finden sich noch zwei ALB-Befallsgebiete in Ziemetshausen-Schönebach (Landkreis Günzburg) und in Miesbach (Landkreis Miesbach). Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass Wachsamkeit gegenüber dem ALB geboten ist. In allen bayerischen Befallsgebieten haben konkrete Verdachtshinweise zur Bestätigung geführt, jedoch hatte sich derALB stets an diesen Orten bereits etabliert und ausgebreitet.
Die LfL und das zuständige AELF bedanken sich ganz ausdrücklich bei allen beteiligten Bürgerinnen und Bürgern für Ihr Verständnis zu den nicht ganz leichten Eingriffen und Beschränkungen. Genau diese Mitwirkung hat mit der konstruktiven Zusammenarbeit von Kommunen, Ämtern, Waldbesitzern und Unternehmen die erfolgreiche Bekämpfung und letztendlich die Ausrottung des ALB ermöglicht.
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), ALB-Hotline Tel. 08161 71-5730 (Mo bis Mi und Fr: 9 bis 12 Uhr, Do: 13 bis 16 Uhr), E-Mail: ALB@LfL.bayern.de
Weitere Informationen unter: www.lfl.bayern.de/alb
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