Sesleria als wintergrüne Bodendecker
Die Ziergräser aus der Gattung Sesleria, wie das Grüne Kopfgras oder das Herbst-Blaugras, sind anpassungsfähige und trockentolerante Flächenbegrüner. Doch es gibt noch mehr Gründe, warum diese Gräsergattung mehr Beachtung verdient.
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Was ist denn so besonders am Blaugras?
Sesleria sind in Europa heimisch und eignen sich wirklich gut für die Flächendeckung an sonnigen bis halbschattigen Standorten, die sonst nicht weiter aufwändig in der Pflege sein sollen. Diese Gräser bilden polsterartige Blatthorste. Sie sind äußerst anpassungsfähig, kommen mit trockenen Böden zurecht und selbst „nasse Füße“ machen ihnen nichts aus. Sesleria autumnalis, das Herbst-Blaugras, empfiehlt sich für eine geschlossene Decke auf größeren Flächen. Die frischgrünen Blätter sind dekorativ und die silbrig-weißen Blütenrispen trotzen auch der kalten Jahreszeit. Das Gras bleibt also den ganzen Winter über grün und vital und treibt bereits früh im Jahr neu aus. Das Laub schützt die Pflanzen vor Frost. Geputzt bzw. geschnitten werden die immergrünen Horste erst im Frühjahr, wenn es braune Blätter gibt, das motiviert das Gras zu neuem Wachstum. Mit diesen Sesleria entsteht eine geschlossene Grasdecke, die weder Rasen noch Wiese ist, sondern eher an einen weichen, hochflorigen, aber dennoch robusten Teppich erinnert.
Je nach Standort lässt sich das Gräserfeld im Herbst auch mit Blumenzwiebeln, z.B. mit verwildernden botanischen Tulpen interessant machen. Einfach ein paar ins Beet gestreut und dort eingegraben, wo die Blumenzwiebeln hingefallen sind. Je nach Sortenauswahl lassen sich so im Frühjahr sehr abwechslungsreiche, vorübergehende Gartenbilder schaffen. Mit Zierlaucharten im späten Frühjahr gelingt dies auch sehr eindrucksvoll. Das Blaugras selbst ist niedrig und kommt den Frühblühern nicht ins Gehege. Die Kombination mit Blumenzwiebeln ist auch eine gute Idee für wintergrüne Kübel und extra kleine Vorgärten! Grün statt Grau!
In "Gartenpraxis" Nr. 8/2016 stellt Klaus Kaiser die Sesleria-Arten und ihre Verwendung im Garten vor.
Gräser als Zierde im Herbst und Winter
Seit die niederländischen Gartenheroen Piet Oudolf und Henk Gerritsen nachdrücklich und äußerst wirkungsvoll auf die Bedeutung von Gräsern für die natürliche Gartengestaltung aufmerksam gemacht haben, sind einige Jahrzehnte vergangen. Schon in den 1950er-Jahren war es der legendäre Karl Foerster, der den Gräsern und Farnen den Einzug in die Gärten prophezeite, doch offenbar brauchte es erst eine neue Zeit, einen anderen Blick und ein ästhetisches Empfinden, das sich wieder stärker an der Natur orientiert. Heute sind Gräser in jedem Garten zu finden. Eine artenreiche Wiese ums Haus war in den 1980er-Jahren noch undenkbar, heute werden Flächen abgemagert und Wildblumen eingesät, denen ökologisch überzeugte Könner dann lediglich zweimal im Jahr mit der Sense zu Leibe rücken. Alles hat seine Zeit und die Gräser als Gestaltungselement im Garten haben derzeit die ihre. Zwischen Rasen und Wildblumenwiese gibt es viel Raum für pflegeleichte Graslandschaften, vor und hinter dem Haus.
Weitere Informationen und Inspirationen zu Gräsern finden Sie auf www.elegrass.de und www.stauden-peters.de
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