Studie zur Bedeutung von Gärten im Corona-Lockdown
Die Hochschule Geisenheim hat in einer Studie untersucht, welche Bedeutung Gärten und Grünanlagen während des ersten Lockdowns im Frühsommer 2020 erlangt haben. Hier finden Sie die Ergebnisse.
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Aktuell befindet sich Deutschland im zweiten Lockdown mit zum Beispiel stark eingeschränkten Sport- und Freizeitaktivitäten. Auch im Frühjahr 2020 waren die Freizeitaktivitäten stark eingeschränkt, Homeoffice angesagt, Kurzarbeit verbreitet. Demzufolge erlangten der eigene Garten, die öffentliche Grünanlage eine besondere Wertschätzung. Dies ergab eine Studie, für die Ende Mai 495 Personen aus allen Bevölkerungsgruppen, das heißt anteilig nach Alter, Geschlecht, Einkommen und Region befragt wurden.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Befragte mit eigenem Garten – dies sind 53 Prozent der Stichprobe – sind im Durchschnitt zufriedener mit ihrem Leben. Auf einer Skala von 0 bis 10 weist diese Gruppe einen Wert von 7,4 gegenüber 6,3 bei Personen ohne eigenen Garten auf.
- 75 Prozent der Gartenbesitzer/-innen sagen, dass der Garten für sie eher wichtig, wichtig oder sehr wichtig ist. Zudem gibt über die Hälfte aller Gartenbesitzer/-innen an, dass der Garten in diesem Jahr wichtiger als im Vorjahr ist. Bei Personen ohne eigenen Garten haben die öffentlichen Grünanlagen eine ganz ähnliche Bedeutung. Für 60 Prozent aus dieser Gruppe sind Parks oder Stadtwälder aktuell eher wichtig, wichtig oder sehr wichtig. Auch hier ist für über die Hälfte der Gartenbesitzer/-innen die Bedeutung in diesem Jahr nochmals größer als im letzten Jahr.
- Für drei von vier Befragten war das Frühlingswetter ein Grund für den vermehrten Aufenthalt im Garten. Über die Hälfte der Befragten nannte jedoch auch Corona-bezogene Gründe wie die Kontaktsperre und die Einschränkung von Freizeitmöglichkeiten.
- Im Mittel halten sich alle Befragten zirka neun Stunden pro Woche im Freien für Erholung und Sport auf. Bei den Gartenbesitzern kommen noch etwa acht Stunden für Hobbyarbeiten in der eigenen, durchschnittlich 360 Quadratmeter großen Parzelle hinzu. Sie sind somit insgesamt fast doppelt so lange draußen.
- Häuser mit Garten haben eine deutlich kürzere Verweilzeit in Immobilienportalen als Wohnungen ohne Balkon bzw. Garten – im Corona-Jahr 2020 sind für beide Immobilienarten die Verweilzeiten noch einmal gesunken (Analyse in Zusammenarbeit mit GeoMap).
Die zentralen Ergebnisse der Studie können kostenfrei von der Homepage der Hochschule Geisenheim heruntergeladen werden.
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