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Nutzgarten

Selbstversorgung in der Corona-Krise

Der Trend zum eigenen Obst und Gemüse nimmt in Zeiten von Covid-19 zu. Das aktuelle Sortiment bietet passende Obstgehölze und Beerensträucher für den Garten und Balkon - damit gelingt die Ernte im eigenen Garten.

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Das Gehölzsortiment umfasst auch viele kompakte Obstsorten, die auf Balkon  und Terrasse im Kübel gezogen werden können.
Das Gehölzsortiment umfasst auch viele kompakte Obstsorten, die auf Balkon  und Terrasse im Kübel gezogen werden können.Clasen & Co Baumschulen GmbH
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„Die Corona-Krise zeigt, dass sich die Menschen auf ihr eigenes Umfeld konzentrieren. Bereits in der Woche vor der Ausgangsbeschränkung lag der Fokus auf dem eigenen Garten“, so der Präsident des Bundes deutscher Baumschulen (BdB), Helmut Selders. „Gehölze zur eigenen Lebensmittelversorgung sind klar der Renner, ob Kern-, Stein-, oder Beerenobst. Die Leute besinnen sich der natürlichen Lebensgrundlagen.“

Kernobst

Man kann einem beliebigen Menschen die Aufgabe, drei Obstsorten zu nennen stellen, mit Sicherheit wird der Apfel eine davon sein. Denn kaum eine andere Obstsorte wird so gerne gegessen und so viel in der Küche verwendet wie der Apfel. Neben Äpfeln (Malus) sind aber auch Birnen (Pyrus), Zwetschgen und Kirschen (Prunus) beliebte Obstsorten im Hobbygarten. Die pflegeleichten Pflanzen wachsen in fast jedem Garten ohne größere Probleme. Diese Klassiker werden züchterisch immer weiter verbessert: Unter der Marke Vampira sind beispielsweise Obstsorten wie Apfel, Nektarine oder Pfirsich zusammengefasst, die durch ihr auffälliges rotes Fruchtfleisch zum Hingucker werden. Das Besondere an diesen Neuzüchtungen verbirgt sich unter der roten Schale: Das Fruchtfleisch ist bis zum Kern rot gefärbt. Die Vampira-Sorten eignen sich nicht nur ideal als Naschobst direkt vom Baum, sondern mit dem Vampira-Apfel lässt sich beispielsweise ein rötliches Apfelmus herstellen. „Vor allem die jüngeren Garten- und Balkonbesitzer greifen dieses Jahr vermehrt zu Obstbäumen,“ erklärt Dirk Clasen, Geschäftsführer der Johannes Clasen Obstbaumschule in Rellingen. Aber auch besondere Obstgattungen sind gefragt wie die Maulbeeren. Mit der schwarzfrüchtigen Maulbeere (Morus), die bis minus 20 bis 25 °C erträgt, ist das Naschen der aromatischen, süßsauren, dunkelviolett-schwarzen Früchte im Sommer auch in unseren Breiten möglich.

Beerenobst

Der Wunsch zur Selbstversorgung steigert auch den Beerensträucher-Absatz im Jahr 2020. Johannisbeeren (Ribes), Stachelbeeren (Ribes uva-crispa) und Brombeeren (Rubus) sind ideal für einen Naschgarten, denn die Früchte sind gut erreichbar und können leicht gepflückt werden. "In unsicheren Zeiten steigt die Nachfrage nach Nutzpflanzen zur Selbstversorgung. Besonders gefragt sind derzeit Topfhimbeeren, Rhabarber und großfruchtige Blaubeeren, so Jana Kurniawan von Green Contor aus Westerstede. Der Ammerländer Händler beliefert Fachgartencenter in ganz Deutschland und im Ausland und sieht den Obsttrend deutlich ansteigen. 

Eine weiterer Beeren-Renner ist die Heidelbeere Hortblue Petite von Baumschule Steiner aus Österreich. Diese Heidelbeere ist eine zweimal tragende Kulturheidelbeere. Diese Vaccinium corymbosum blüht & fruchtet gleichzeitig! Auffällig ist ihr dunkles Laub, welches im Sommer ein wunderschönes Farbenspiel in Kombination mit den weiß-rosa Blüten und den reifen hellblauen Früchten bildet. Diese Sorte ist sehr gut schnittverträglich und für Pflanzungen in Töpfen auf Balkon und Terrasse sowie als kleine Hecke geeignet. „Waldheidelbeeren und die mehrmals fruchtende Hortblue Petite liefen sehr gut dieses Frühjahr. Ein Trend zum Naschobst und zur Selbstversorgung ist klar erkennbar,“ erklärt Inhaber Herman Steiner, der aufgrund der großen Nachfrage 2013 die Baumschule auf Bio-Produktion umstellte. Sehr beliebt beim Endverbraucher sind wegen ihrer Früchte auch Himbeersträucher. Je nach Sorte bilden sich rundliche, kegelförmige oder langgestreckte Früchte aus. Sie sind leicht borstig behaart und oft bereift. Die Farbe reicht je nach Sorte von Apricot und Rosa bis zu dunklen Rottönen.

Obst für Balkon & Terrasse

Wer Obst anbaut, benötigt normalerweise Platz. Allerdings kann auch ein kleiner Balkon oder eine wenige Quadratmeter große Terrasse mit den richtigen Pflanzen in ein Paradies aus Naschobst verwandelt werden. Von kompakten Beerensträuchern bis zu schmal wachsendem Säulenobst. Obstpflanzen für den Balkon müssen vor allen Dingen schlank wachsen, damit sie nicht zu viel Raum einnehmen. Eine Besonderheit im Obstsortiment stellt das so genannte Zwergobst dar, welches sich im Gartenfachhandel immer stärker etabliert. In kürzester Zeit hat sich das Zwergobst vom Nischen- zum Trendprodukt entwickelt und lässt auch in Sachen Sortimentsbreite kaum noch Wünsche offen. Von Äpfeln (Malus) über Birnen (Pyrus), Kirschen und Pfirsiche bis hin zur Zwetschge (Prunus) wird das gesamte, klassische Obstsortiment auch als Balkonobst angeboten. Erhältlich ist dieses Zwergobst beispielsweise bei Diderk Heinje Baumschulen aus Edewecht.

Auch beim Beerenobst gibt es balkongeeignete Sorten. Die Beerenpflanzen der Serie Lucky Berry sind dabei besonders ertragreiche Sorten. Sie tragen auch den Namen 4-Monats-Früchte und diese Bezeichnung verweist auch auf ihre Besonderheit: Vier Monate lassen sich die Früchte der Lucky Berry Pflanzen immer wieder ernten. Die Blüten erscheinen ebenso wie die Früchte vier Monate lang – von Juni bis September, was sie zusätzlich zur idealen Nahrungsquelle für Bienen und Insekten macht. Es gibt die Lucky Berry als Blaubeere, Erdbeere und Himbeere. Alle drei sind das ideale Balkonobst, denn sie wachsen sehr kompakt. Für die Lucky Berry Erdbeere kann zudem selbst auf dem kleinsten Balkon eine Lücke gefunden werden – ob im Balkonkasten, in der Blumenampel oder als Unterpflanzung für Hochstämmchen. Sebastian Heinje, Geschäftsführer von Diderk Heinje Baumschulen, legt die Beeren ans Herz: „Die Lucky Berry Erdbeeren erfreuen sich einem sehr starken Absatz in diesem Frühjahr. Aber auch die Lucky Berry Blau- und Himbeeren erfreuen sich großer Beliebtheit und weisen ebenfalls einen steigenden Absatz auf. Für den Balkon und die Terrasse müssen die Beeren besonders kompakt wachsen und das erfüllen die Lucky Berry Pflanzen allesamt."

Wildobst

Auch Wildobst weist sich in diesem Jahr eine größere Nachfrage auf. Wildobstgehölze sind auch eine gute Wahl, um den Garten ökologisch aufzuwerten. In vielen Naturgärten hat Wildobst als Bienenweide und Vogelschutzgehölz seinen festen Platz. Mit großfruchtigen Auslesen oder besonders wohlschmeckenden Sorten werden Genuss und Naturschutz in idealerweise verbunden. Kornelkirschen (Cornus mas) gehören zu den wertvollen Wildobstarten und haben mit ihrer frühen, gelben Blüte, den roten Früchten und der rötlichen Herbstfärbung auch einen hohen Zierwert. Die aus Sibirien stammende Honigbeere (Lonicera kamtschatica) ist eine sehr frostharte Fruchtpflanze mit heidelbeerähnlichem Geschmack, die schon Ende Mai trägt. Den Zierapfel (Malus) findet sich in nahezu jedem Garten.  Zu den schönsten Wild-Äpfeln, die auch für die Gartengestaltung interessant sind, zählen der vielblütige Apfel (Malus floribunda), der pflaumenblättrige Apfel (Malus prunifolia) und der Tee-Apfel (Malus hupehensis).

Ebenfalls ein wertvoller Wildobststrauch ist die die als "Saskatoon Berry" angepriesene Amelanchier alnifolia, die Felsenbirne. Schon ab Ende Juni kann diese Felsenbirne geerntet werden. Ihre kleinen violetten Früchte schmecken auch frisch vom Strauch und lassen sich zu Marmelade weiterverarbeiten. Die ursprünglich aus Kanada stammende Felsenbirne wurde von den kanadischen Ureinwohnern aufgrund ihrer Inhaltsstoffe geschätzt und ist dort seit Jahrtausenden in der Naturheilkunde bekannt. „Ihre Früchte reifen bereits am einjährigen Holz und lassen sich vielseitig verwenden“, so Jungpflanzenproduzent Jens Meyer aus Apen im Ammerland. Zu den unverwechselbaren Wildobst-Arten gehört ebenfalls der silbergrau-belaubte Sanddorn (Hippophae rhamnoides), der vor allem auf den sandigen, salzhaltigen Böden der Nord- und Ostseeinseln vorkommt. Für ein besseres Fruchtergebnis werden männliche und weibliche Hippophae in den Baumschulen oftmals schon in einen Topf gesetzt, da diese nicht selbstbefruchtend sind. Seine orangefarbenen Beeren besitzen einen fruchtigen, leicht herben Geschmack.

Bezugsquellen:

Fachgartencenter in Ihrer Nähe finden Sie auf der Homepage des Verbands deutscher Garten-Center

Die Obstbaumschule Häberli aus der Schweiz beliefert Fachgartencenter in ganz Deutschland.

Obst über den Online-Versand gibt es bei www.lubera.com/de

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