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App zur Pflanzenbestimmung

Flora Incognita

Kostenlose Apps zur Pflanzenbestimmung gibt es einige, wie Plantnet, AndyGreen oder Naturblick. Doch die Flora Incognita, die seit Frühjahr 2018 als Freeware zur Verfügung steht, soll wegen ihrer hohen Trefferquote die Standardmethode für die digitale Pflanzenbestimmung in Deutschland werden.

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Die Bestimmungs-App Flora Incognita zeigt bei der Pflanzenbestimmung eine hohe Genauigkeit. 
Die Bestimmungs-App Flora Incognita zeigt bei der Pflanzenbestimmung eine hohe Genauigkeit. Patrick Mäder
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Künstliche Intelligenz zur Pflanzenbestimmung

Die App Flora Incognita setzt erstmals in Deutschland auf breiter Ebene Künstliche Intelligenz für die Pflanzenbestimmung ein. Zum Einsatz kommen dabei Verfahren zur Bildverarbeitung und Mustererkennung, die auch zur automatisierten Gesichtserkennung genutzt werden. Anhand der App wird Pflanzenwissen für Menschen jeden Alters mit und ohne botanische Vorkenntnisse verfügbar.

Mit Flora Incognita ist es für jeden und jede möglich, mit Fotos von Blüte und Blatt die Pflanze zu bestimmen und vielfältige Informationen zu der Art zu erhalten. Über 1.600 heimische Farn- und Blütenpflanzen können bisher mit der App identifiziert und mit Steckbriefen näher kennengelernt werden. Darüber hinaus lassen sich die Daten für flächendeckende floristische Kartierungen und Monitoring nutzen.

Die Flora Incognita App verzeichnete in den ersten 15 Monaten nach Veröffentlichung schon mehr als 500.000 Installationen. Mehr als drei Millionen Beobachtungen wurden in den Monaten Mai 2018 bis August 2019 erstellt.

Förderung durch das Bundesumweltministerium

Nun geht dasvon der Technischen Universität Ilmenau und des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie initiierte Projekt "Flora Incognita" in die zweite Runde: Bis 2024 fördert das Bundesumweltministerium die Weiterentwicklung von Flora Incognita mit 2,38 Millionen Euro im Bundesprogramm Biologische Vielfalt, das Bundesamt für Naturschutz begleitet das Projekt inhaltlich.

Flora Incognita hilft bei floristischer Kartierung und Phänologie

Über Flora Incognita sollen künftig auch Daten zu spezifischen Themen gezielt abgefragt werden können: die Vorkommen von gebietsfremden Arten wie Neophyten, die Dokumentation phänologischer Jahreszeiten oder die Dokumentation von Pflanzenkrankheiten. Gemeinsam mit Behörden, Fachgesellschaften und der Wissenschaft soll im Projekt außerdem eine abgestimmte Erfassungsmethodik erarbeitet werden. Dadurch werden die erhobenen Daten leichter für diese Zielgruppen zugänglich.

BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel: „Wir hoffen, dass im Zuge des Projekts wieder mehr Menschen animiert werden, sich mit den Arten befassen und ihr Wissen auch einzubringen und weiterzutragen. Denn um den Zustand unserer Pflanzenwelt zu dokumentieren und zu bewerten, sind wir auf die Unterstützung aus dem Citizen Science-Bereich angewiesen, aber auch auf professionell ehrenamtlich Kartierende. Die innovative Kombination aus digitaler Bestimmungs- und Meldefunktion in diesem Projekt wird maßgeblich zur Verbesserung der floristischen Datenlage beitragen.“

Artenspektrum von Flora Incognita wird erweitert

Die Weiterentwicklung baut auf den Erkenntnissen und Ergebnissen des Forschungs- und Umsetzungsvorhabens Flora Incognita auf, das von 2014 bis 2019 durch das Bundesforschungs- und das Bundesumweltministerium gefördert worden war. Die im Frühjahr 2018 erstmals veröffentlichten Flora Incognita App und Flora Capture App werden in den kommenden Jahren weiterentwickelt, die Flora Key App wird in den nächsten Monaten veröffentlicht.

Darüber hinaus wird die Bestimmungsgenauigkeit weiter erhöht und der bislang etwa 1.600 mitteldeutsche Arten umfassende Katalog auf die gesamtdeutsche Flora mit mehr als 3.000 Arten ausgeweitet. Zusätzlich werden auch häufige Zier- und Gartenpflanzen aufgenommen. Zusammen mit botanischen Fachgesellschaften wird im Projekt auch untersucht, welche bestimmungskritischen Taxa für eine auf künstliche Intelligenz gestützte Bestimmung geeignet sind. Für alle Arten werden Steckbriefe bereitgestellt, die wesentliche Informationen beispielsweise über Verbreitung und Schutzstatus aus den Internetportalen floraweb.de und wisia.de des BfN beziehen.

 

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