Der Japankäfer breitet sich in Europa aus
Seit etwa 100 Jahren ist der ursprünglich aus Asien stammende Käfer auf dem Vormarsch. Weltweit verbreitet von Japan über die USA, die Azoren, Italien und die Schweiz, wurde der Japankäfer (Popillia japonica) auch auf dem europäischen Festland in Italien und der Schweiz gesichtet. Der unserem heimischen Juni- oder Gartenlaubkäfer ähnelnde Schädling hat über 300 Wirtspflanzen und kann große Schäden bis zum Kahlfraß anrichten, die Engerlinge fressen an den Wurzeln.
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Der Japankäfer (Popillia japonica) gehört zur großen Familie der Blatthornkäfer. Anfang des 19. Jahrhunderts verbreitete sich der Japankäfer in den USA, wo er große Schäden anrichtete, weil es dort keine natürlichen Feinde gab. Zu seinen Wirtspflanzen gehören Apfel, Steinobst, Mais, Rosen, Weintrauben, Hopfen, Soja, Erdbeeren, Tomaten, Weide- und Rasengras.
Der Japankäfer hat im Unterschied zu dem einheimischen Juni- oder Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola) fünf weiße Haarbüschel auf der Seite und zwei am letzten Abdominalsegment. Ausgewachsene Käfer sind etwa 1 cm lang und haben ein metallisch-grünes Halsschild. Als Abwehrverhalten bei Annäherung eines Feindes stellt er sich starr mit weit abgespreizten Beinen.
Ein ganzes Jahr vergeht, bis ein Entwicklungszyklus vom Ei bis zum erwachsenen Käfer durchlaufen ist, in kälteren Regionen kann es sogar zwei Jahre dauern. Wenn die Larven aus den Eiern geschlüpft sind, sind sie zunächst nicht sehr mobil und ernähren sich von den umgebenden Pflanzenwurzeln. Im Herbst wandern sie in tiefere, vor Frost geschützte Bodenschichten zur Überwinterung, von wo aus sie im Frühjahr wieder nach oben wandern, um wieder an den Pflanzenwurzeln zu fressen. Danach verpuppen sie sich und im Mai und Juni schlüpfen dann die Käfer; diese fressen Blätter und Blüten bis zum Kahlfraß. Die Hauptflugzeit des Japankäfers ist von Mitte Mai bis Mitte August.
In Europa wurden Japankäfer erstmals in den 1970er-Jahren auf den Azoren (Portugal) festgestellt. Auf dem europäischen Festland wurde der Japankäfer inzwischen in Italien und in der Schweiz im Tessin nachgewiesen. Der Schädling gilt EU-weit als „Quarantäneorganismus“, der Befall ist melde- und bekämpfungspflichtig.
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