Ausbreitung des Feuerbakteriums in Europa
Das aus Nord- und Südamerika stammende Feuerbakterium Xylella fastidiosa breitet sich schon seit 2013 in Europa aus, insbesondere im Mittelmeerraum. In Großbritannien wurde bisher noch kein Befall festgestellt. Zur Überwachung wurde dort nun das multidisziplinäre Projekt BIRGIT gestartet.
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Xylella europaweit auf dem Vormarsch
Im italienischen Apulien wurden seit dem ersten Auftreten im Jahr 2013 bereits Millionen von Olivenbäumen vom Feuerbakterium zerstört. 2015 folgten Fälle in Korsika und Südfrankreich. Seit 2016 gilt auch Deutschland als Befallsland von Xylella fastidiosa. Im Herbst 2018 wurden infizierte Olivenbäume in Belgien festgestellt. Die EU hat strenge Regeln aufgestellt, die den Verbot beziehungsweise die Kontrolle und Quarantäne von Pflanzenimporten betreffen. Vor allem Pflanzen aus mediterranen Ländern sind vor dem Import auf ihre Gesundheit zu überprüfen.
Übertragung durch Zikaden
Die meldepflichtige Bakterienkrankheit Xylella befällt Laubbäume, Sträucher, Zierpflanzen und Wildkräuter. Betroffen sind Pflanzenarten wie Olive, Lavendel, Rosmarin, Kreuzblume, Kirsche, Pflaume, Pfirsich, Wein, Oleander, Zitrone oder Berg-Ahorn.
Das Feuerbakterium wird meist durch Schaumzikaden (vor allem Philaenus spumarius, die Wiesenschaumzikade) und Zwergzikaden übertragen. Die Insekten besaugen Xylem-Gwebe, das Wasser von den Wurzeln zu den Blättern transportiert. Dabei infizieren mit dem Feuerbakterium befallene Zikaden das Xylem, das daraufhin vom Bakterium verstopft wird. Die Symptome ähneln vertrockneten Pflanzen mit Vergilbung, Verbräunung, Welke und Absterben von Blättern und Trieben. Meist sterben befallene Pflanzen schnell ab, jedoch gibt es auch infizierte Pflanzen, die keinerlei Symptome zeigen.
Projekt BIRGIT in Großbritannien
Die Royal Horticultural Society und die Universität Sussex betreiben das Projekt BIRGIT. Damit soll die Verbreitung der Schaumzikaden kartografiert werden. Im Falle des Auftretens von Xylella auch in Großbritannien kann damit die Ausbreitung vorhergesagt werden und gezielte Gegenmaßnahmen können schnell erfolgen. Britische Gartenfreunde sind aufgerufen, die Entdeckung einer Schaumzikade online zu melden (www.jic.ac.uk/birgit/).
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