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Gehölzschnitt

Richtiger Obstbaumschnitt im Winter

Damit Obstbäume große und gesunde Früchte tragen, müssen sie geschnitten werden. Der Winter ist genau die richtige Zeit dafür. Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) gibt Tipps zum richtigen Winterschnitt – die praktische Umsetzung ist auf dem BZL YouTube-Kanal zu sehen.

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Tjards Wendebourg
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Wie sollte die Baumkrone aussehen?

Wichtig ist, dass die Früchte viel Licht bekommen, deshalb sollte die Krone nicht zu dicht sein. Für Gärten und Streuobstwiesen eignet sich besonders eine sogenannte Pyramidenkrone, die neben der Stammverlängerung in der Mitte noch drei bis vier gut verteilte Gerüstäste hat. An diesen können sich die Seitenäste mit dem Fruchtholz entwickeln.

Obstbäume im Winter schneiden?

Kernobstarten wie Apfel, Birne oder Quitte werden meist im Winter geschnitten. Erstens, weil dann im Garten weniger zu tun ist, und zweitens, da man ohne Laub besser erkennen kann, wie die Krone aufgebaut ist. Ein Winterschnitt führt aber zu einem relativ starken Neuaustrieb. Soll der Baum weniger stark austrei-ben, schneidet man besser im Sommer oder zumindest erst im späten Winter. Frost ist dabei übrigens kein Problem, bei Temperaturen bis minus fünf Grad kann man getrost schneiden; aber trocken sollte es sein.

Welche Triebe werden entfernt?

Welche Triebe herausgeschnitten oder gekürzt werden, hängt davon ab, wie alt der Baum ist und was man erreichen möchte. Junge Bäume brauchen einen Erziehungsschnitt, um eine gleichmäßige und dauerhaft stabile Krone aufzubauen. Was hier falsch gemacht wird, lässt sich später nur schwer korrigieren. Bei alten Bäumen geht es darum, die Vitalität zu erhalten, sie benötigen einen Erhaltungs- oder einen Verjüngungsschnitt.

Wie schneidet man?

Manche Grundlagen gelten für jeden Schnitt gleichermaßen: Soll ein Ast gekürzt werden, schneidet man kurz über einer Knospe, die nach außen zeigt. Wird zu knapp über der Knospe geschnitten, kann sie verletzt werden. Schneidet man dagegen zu weit oben, bleibt ein Stück Holz stehen, das abstirbt und Krankhei-ten begünstigen kann. Die Knospe sollte nach außen stehen, damit ihr Austrieb nicht nach innen wächst und Licht aus der Krone nimmt. Soll ein Ast nicht ge-kürzt, sondern komplett entfernt werden, schneidet man „auf Astring“. Der Ast-ring ist ein kleiner Wulst, dort wo der Ast „entspringt“. Knapp darüber wird ab-geschnitten.

Welches Werkzeug?

Ob man eine Schere nimmt oder besser eine Säge, richtet sich danach, wie dick der zu schneidende Ast ist. Ab daumendicken Ästen wird es mit der Schere schwierig, hier sollte die Säge zum Einsatz kommen. Profigärtner benutzen oft eine Hippe, ein stark gebogenes Messer, mit dem man sehr glatte Schnitte errei-chen kann. Ihr Einsatz erfordert allerdings viel Übung.

Wichtig ist in jedem Fall, dass die Werkzeuge scharf und sauber sind, damit die Wundränder nicht ausfransen und keine Krankheiten eintreten können. Die Schnittflächen mit Wundverschlussmitteln zu bestreichen, hat sich nicht bewährt. Besser ist es, sie – falls nötig – mit einem scharfen Messer zu glätten.

Wichtig: die richtige Anleitung

Wer sich nicht nur für die Grundlagen, sondern auch für Pflanzung, Pflanz-, Erziehungs-, Erhaltungs- und Verjüngungsschnitt sowie den Schnitt im Sommer interessiert, wird beim BZL fündig. In insgesamt fünf Videos führen zwei Experten den richtigen Schnitt anschaulich vor und erläutern jeden einzelnen Schritt.

Weitere Informationen gibt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft.

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