endangered plants - Brigitte Hofherr
Brigitte Hofherrs künstlerisches Werk lässt sich unter dem Oberbegriff der Botanik-Malerei subsumieren und umfasst überaus exakte, naturgetreue Darstellungen von heimischen sowie exotischen Blumen, Früchten und Pflanzen. Immer auf der Suche nach neuen Bildmotiven begibt sich die Künstlerin regelmäßig auf Reisen, besucht unter anderem Gartenanlagen oder Parks und nutzt nicht zuletzt den vor ihrer Haustüre liegenden Botanischen Garten der Universität Heidelberg als Quelle ihrer Inspiration.
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Vom Foto zum Gemälde
Zur Dokumentation ihrer Erkundungen bedient sie sich der Fotokamera und inzwischen kann die Künstlerin auf ein über die Jahre stetig gewachsenes umfangreiches Bildarchiv zurückgreifen.
Ausgewählte Fotografien dienen als Vorlagen der Motive ihrer virtuos-realistischen Malereien, für die Brigitte Hofherr ausschließlich mit Ölfarbe arbeitet und diese mittels Lasertechnik in einem äußerst zeitaufwendigen Arbeitsprozess Schicht für Schicht aufträgt.
Diese Maltechnik ermöglicht eine ausdifferenzierte und ungemein plastisch wirkende Darstellung von Blumen und Pflanzen. Hofherr setzt diese Motive immer extrem vergrößert ins Bild und diese flößen in ihrer Monumentalität und Üppigkeit dem Betrachter Respekt ein. Mit großer Detailgenauigkeit gibt sie die Blatt- und Blütenstrukturen wieder, zarteste Verzweigungen und Verästelungen, was das Interesse der Künstlerin an einer möglichst exakten, naturgetreuen Wiedergabe der Bildsujets verdeutlicht. Zusätzlich entfaltet sich durch eine gleichmäßige Ausleuchtung der Kompositionen sowie durch meist neutrale, in hellen Farben gehaltene Hintergründe ein prächtiges Spiel von Licht und Schatten: feine Lichtreflexionen auf Blättern und Blüten, glänzende oder matt schimmernde, geradezu haptisch wirkenden Oberflächen.
Alte Apfelsorten und endangered plants
Im Jahr 2017 begann die Künstlerin sich mit „Alten Apfelsorten“ und „endangered plants“ auseinanderzusetzen. Im Rahmen dieses Projektes entstehen unter anderem Arbeiten mit alten Apfelsorten. Als ausschnitthafte Bildmotive sind mehrere oder einzelne an einem Ast hängende Früchte, von grünen oder gelben Blättern umgeben, in unterschiedlicher Größe und Farbigkeit vor neutralen Hintergründen zu sehen. Daneben wählt die Künstlerin ebenso die Form des klassischen Stilllebens mit Darstellungen neben- und übereinanderliegender arrangierter Früchte und immer in Aufsicht gemalter Früchte.
Die Bildtitel entsprechen oft den botanischen Namen, wie Malus domestica 'Sommerregent' oder Malus domestica 'Lausitzer Nelkenapfel' als Bezeichnungen alter, immer seltener werdender Apfelsorten. Damit gibt die Künstlerin ihrer ambitionierten Malerei sogleich eine inhaltliche Richtung. Das Motiv des Apfels steht neben allen ikonographischen Traditionslinien der Kunstgeschichte nicht nur für das pralle Leben, für Genuss und Freude. Die früher vorhandene ungeheuer große Vielfalt verschiedenster regionaler Sorten, die sich in Farbe, Größe, Form, Duft, Geschmack und Süße voneinander unterschieden, verschwindet zunehmend zugunsten einer immer weiter fortschreitenden ökonomisierten Landwirtschaft.
Das Atelier von Brigitte Hofherr kann nach telefonischer Absprache immer donnerstags von 15.00 bis 18.00 Uhr besichtigt werden: brigitte hofherr, schneidmühlstr.13, 69115 heidelberg, mail@brigitte-hofherr.de, www.brigitte-hofherr.de
Die Apfel-Gemälde von Brigitte Hofherr sind noch in der Ausstellung "bin noch hier" bis zum 9. Dezember 2018 zu sehen: Forum Botanische Kunst, Obere Hauptstr. 18, 97291 Thüngersheim, Tel. 09364/813633, www.botanische-kunst.de. Geöffnet Sa, So und an Feiertagen 13 – 18 Uhr, Eintritt frei.
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