Herbaretiketten entziffern – Hobby-Wissenschaftler gesucht
Bürgerinnen und Bürger können im Projekt „Die Herbonauten“ des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Berlin mit ihren Kenntnissen helfen und wissenschaftlich mitarbeiten. Gesucht werden Freiwillige, die beispielsweise Handschriften aus dem 19. Jahrhundert oder kyrillische Schrift entziffern können. Oder sich für Geographie interessieren und selbst obskurste Orte auf einer Karte identifizieren können. Die Bürgerwissenschaftler bearbeiten dabei über die Internetplattform www.herbonauten.de einen Teil des rund 3,8 Millionen Herbarbelege umfassenden Berliner Herbariums, die größte wissenschaftliche Sammlung der Einrichtung.
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Auf den Etiketten befindliche wertvolle Informationen werden entziffert und in eine der Allgemeinheit zugängliche Datenbank überführt. Im Rahmen des Projekts „Die Herbonauten“ wird eine Software vom Pariser Naturkundemuseum eingesetzt. Das Projekt wird vom Verein der Freunde des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Berlin gefördert und läuft seit März 2016.
Der Erfolg der Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern zeigt sich bereits in der Testphase des Projekts „Die Herbonauten“: über 4000 Etiketten von Herbar-Belegen wurden so schon abschließend bearbeitet. Die Freiwilligen können damit den Berliner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern direkt bei der Forschungsarbeit helfen.
SAVE THE DATE
Am Donnerstag, 7. Dezember 2017, 16-18 Uhr, findet ein Schnupper-Herbonauten-Treffen für Interessierte statt (Botanisches Museum Berlin, Konferenzraum, Königin-Luise-Str. 6-8, 14195 Berlin). Die praktische Bearbeitung und Eingabe der Etikettdaten in das Web-Portal www.herbonauten.de wird vorgestellt. Der Workshop ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Besuch des Workshops ist KEINE Voraussetzung, um beim Projekt „Die Herbonauten“ mitzuarbeiten. Start ist jederzeit möglich.
Zum Projekt
Die Freiwilligen lesen aus den Etiketten der Herbar-Belege das Herkunftsland sowie verschiedene andere Informationen heraus und geben diese über das Web-Portal www.herbonauten.de in eine Datenbank ein. Das geht ganz bequem von zuhause am Computer, zu jeder Uhrzeit und jedem Wochentag. Die Bürgerinnen und Bürger arbeiten über das Web-Portal mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ebenso wie mit weiteren Bürgerwissenschaftlerinnen oder Bürgerwissenschaftlern zusammen und tauschen sich aus. Das kann sogar ganz anonym erfolgen.
Das Berliner Herbarium ist eines der größten weltweit. 3,8 Millionen Pflanzen werden für die Nachwelt konserviert und in aktueller Forschung verwendet. Die ältesten Belege sind aus dem Jahre 1700. Belege der Expeditionen von Humboldt, Chamisso oder den Cookschen Weltumsegelungen zählen mit zu den berühmtesten. Im Digitalisierungszeitalter sollten die wertvollen Informationen auf den Herbar-Etiketten für alle barrierefrei zur Verfügung stehen. Genau hier setzt das Projekt „Die Herbonauten“ an.
Projektseite: https://www.herbonauten.de/
Kontakt: Agnes Kirchhoff, Projekt „Die Herbonauten“, Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin Freie Universität Berlin, E-Mail: a.kirchhoff@bgbm.org, T.+49(0)30 83850167
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