Erstes Hochhaus der Schweiz mit begrünter Fassade
Der Garden-Tower in Wabern nahe Bern ist das erste Hochhaus mit bepflanzter Fassade in der Schweiz. Über 16 Geschosse ragt er in die Höhe, vollständig umspannt vom filigranen Edelstahlseilnetz X-TEND, an dessen Rauten sich in Kürze grüne Ranken emporschlängeln werden. X-TEND von Carl Stahl Architektur ist hier jedoch mehr als eine Rankhilfe für Kletterpflanzen. Das Netz dient der Absturzsicherung ebenso wie der Betonung des Baukörpers im Ganzen.
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Eingebettet zwischen dem Berner Hausberg Gurten und der Aare ist Wabern eine der begehrtesten Wohnlagen im Umland der Schweizer Hauptstadt. Vor dem Panorama des Gurten erhebt sich ein neuartiger Wohnturm, dessen amorphe Konturen schon von Weitem ins Auge stechen. Als Teil des von Heterogenität geprägten städtebaulichen Gesamtkonzepts des Wohngebiets Bächtelenpark, beherbergt das 53 Meter hohe Bauwerk 45 Dreieinhalb- und Viereinhalbzimmerwohnungen. „Wohnen mit Aussicht“ lautete das Motto, das die Basler Architekten Buchner Bründler gekonnt in außergewöhnliche Hochhausarchitektur übersetzten.
Kletternder Garten
Anstelle von sichernden Brüstungen umspannt das Netz aus Edelstahlseilen den Bau über seine gesamte Höhe. Es dient der Bepflanzung mit Klettergewächsen als filigrane Rankhilfe. Nach und nach wird dem Garden-Tower eine natürliche grüne Fassade wachsen, die Schattenspender und markantes Architekturmerkmal zugleich ist.
Positiver Nebeneffekt: Der grüne Vorhang absorbiert CO2, sorgt für reine Luft und leistet damit einen Beitrag zum Klimaschutz. Damit die Fassade stets im satten Grün erstrahlt und gleichzeitig die Brandschutzvorschriften erfüllt, haben die Architekten eigens eine Bewässerungsanlage in das Begrünungssystem mit X-TEND integriert, die automatisch den Wasserbedarf erkennt. Insgesamt wurden 100 Pflanztröge auf den Etagen angelegt, aus denen sich das Grün flächendeckend auf bis zu 1.200 Quadratmetern Fassadenfläche entwickeln soll.
Besonders Augenmerk legten die Architekten auch auf die Auswahl der Pflanzen. Sie folgt den jeweils unterschiedlichen Lichtverhältnissen auf den vier Gebäudeseiten. Das gewährleistet den gleichmäßigen Bewuchs. Aussparungen in den Balkonbereichen unterbrechen die grüne Fassade, bringen Licht in die Wohnungen und rahmen von innen betrachtet den Blick in die Landschaft. Die Planung von Statik, Ausführung und Montage sowie die Montage selbst übertrugen die Architekten den Edelstahlseilnetz-Spezialisten von Carl Stahl Architektur aus Süßen.
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