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Neues im Pillnitzer Schlosspark

Etwa 15 Kilometer östlich des Dresdner Stadtzentrums, direkt an der Elbe, ließ August der Starke, König von Polen und Kurfürst von Sachsen, das Wasser- und das Bergpalais (1720-1724) errichten. Damit war der Grundstein für die größte chinoise Schlossanlage Europas gelegt, die 1768 unter Friedrich August dem Gerechten Sommerresidenz des sächsischen Königshauses wurde: Schloss und Park Pillnitz.

Im Innenhof wurde ein barocker Lustgarten mit Springbrunnen- und Boskettanlagen angelegt, dessen Sanierung nach historischem Vorbild 2014 vollendet wurde.

Der Schlosspark ist für seine Fülle an botanischen Schätzen bekannt, wie die mehr als 230 Jahre alte Kamelie, rund 400 Kübelpflanzen und wertvolle alte Bäume sowie die Fliederhochstämme im Fliederhof.

Am 30. und 31. Mai 2015 findet im Schlosspark das Pillnitzer Gartenwochenende statt.

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KU
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Nachdem die Fontäne des zentralen Wasserbeckens im Lustgarten viele Jahre nur als niedriger trichterförmiger Wasserstrahl sprudelte, reicht sie nun wieder wie früher 15 m hoch in den Himmel. Auch das Wegesystem wurde neu angelegt und entsprechend der historischen Breite und des damaligen Verlaufs saniert ebenso wie die Bepflanzung. Die Fassaden der Palais wurden ebenfalls saniert und frisch gestrichen.

Gustav Friedrich Krause, erster Hofgartendirektor im Jahre 1867, hielt sich bei der Gestaltung des Lustgartens an Vorschläge und Ideen von Peter Joseph Lenné aus dem Jahr 1864. Krause bezog damals bereits die von Lenné gewünschte Fontäne mit in sein Konzept ein und ließ sie vom  Hofbaumeister Moritz Gottgetreu bauen. Sie sprudelte in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts bis zu 15 Meter hoch. Das Brunnenbecken wurde seit 1867 noch nie saniert, stets nur notdürftig „geflickt“. Erst im Zuge der Umgestaltung, die im April 2014 abgeschlossen wurde, wurde das Becken grundhaft saniert und mit den ursprünglichen Materialien Beton und Sandstein wieder hergestellt. Seit letztem Jahr sprudelt auch die Fontäne als Springstrahl 15 Meter hoch.

Die Bepflanzung des Areals orientiert sich auch an den Gestaltungen des Gartenarchitekten Fritz Eisenbarth von etwa 1890. Eisenbarth weitete die Bepflanzungen von Krause aus und gestaltete sie farbenfroher und ansprechender, passend zum Gesamtkonzept. Diesem Plan folgend sind nun etwa 770 qm Fläche im gesamten Lustgartenareal intensiv mit Blumen und Gehölzen bepflanzt. Ausnahme sind die girlandenartigen Blumenfestons, die in der damaligen Gestaltung die Grünflächen abgrenzten. Diese sind nicht Teil der aktuellen Gestaltung.

Mit 108 hochstämmigen Fliederbäumchen wurden 1866 die vier Rasenflächen des nach Osten entstandenen Innenhofes vom Neuen Palais bepflanzt. Die heutigen verbliebenen 43 Flieder-Bäume (Höhe zwischen 1,35 m bis 2,6 m) im sogenannten Fliederhof sind Nachpflanzungen von etwa 1910. Die Flieder-Bäume sind eine Veredlung aus drei verschiedenen Fliedersorten für Wurzel, Stamm und Krone. Für den drehwüchsigen Hochstamm wurde eine Sorte von Syringa vulgaris verwendet, für die Krone eine Sorte von Syringa x chinensis, die in Frankreich entstand. Der Feuerlöschteich am Fliederhof wird als Spiegelweiher rekonstruiert.

Interessantes Detail: In den äußeren Grünanlagen wird eine Bewässerungs- bzw. Beregnungsanlage eingebaut, die einen unterirdischen Zulauf besitzt und automatisch bei Wasserdruck herausfährt. Es müssen also keine Schläuche mehr zum Gießen verlegt werden.


Weitere Infos: www.schlosspillnitz.de

 

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