Priska Wehrle

Der Reichenauer Gärtner-Mönch Strabo (808 - 849) beschreibt in der berühmten Schrift "Hortulus" den idealen Gärtner: Nicht der entlockt dem Boden reiche Ernte, der sich in Muße und in der Lektüre theoretischer Bücher ergeht, sondern der, "der sich nicht scheut, die schwieligen Hände bräunen zu lassen in Wetter und Wind und nimmer versäumet, Mist zu verteilen aus vollen Körben …".

Veröffentlicht am: von Karla Krieger
erschienen am 24.08.2016

erschienen in Gartenpraxis 09/2016

Wenn man der fast 80-jährigen Priska Wehrle gegenübersitzt und den Geschichten aus ihrem langen Gärtnerleben lauscht, scheint es, als habe Strabo mit dieser Beschreibung auch und gerade sie gemeint. Die heiße Reichenauer Mittagssonne macht der Gärtnerin im Ruhestand offensichtlich nichts aus. Sie serviert Kaffee und selbst gebackenen Kuchen, spricht langsam und bedächtig, als wolle sie nichts Falsches sagen, nichts Unehrliches, nichts Unbescheidenes.

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