Lilien im Sommergarten – jetzt pflanzen!
Viele Hobbygärtner fragen sich: Wie tief kommen Lilien in den Boden, wo ist der ideale Standort und mit welchen Nachbarn fühlen sie sich im Beet am wohlsten? Hier kommen vier Tipps für’s Lilienglück:
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Lilien gehören zu den Klassikern im Sommerbeet. Mit ihren eleganten Blüten und der Vielfalt an Farben bieten sie sich für fast jede Gartengestaltung und Beetkombination an. Während die Knollen vieler andere Sommerblüher wie Dahlien oder Begonien erst im Mai in den Boden dürfen, sind die Blumenzwiebeln von Lilien hart im Nehmen – Nacht- und Bodenfrost machen ihnen nichts. Da sie jedoch keine schützende Außenhaut besitzen, trocknen sie an der frischen Luft schnell aus und eine Lagerung gestaltet sich schwierig. Daher ist es ratsam, die Zwiebeln möglichst früh zu pflanzen, denn in der Erde sind sie bestens aufgehoben. Ab Mitte Juni öffnen sich dann die ersten Blüten der Schönheiten und bringen Farbe in den Garten.
Pflanzzeit ab Februar
Gepflanzt werden die Blumenzwiebeln ab Anfang Februar. Dann haben sie ausreichend Zeit zum Wurzeln und können früh austreiben. Frost und kalte Temperaturen machen den Gewächsen nichts aus, eine längere Lagerung an frischer Luft dagegen schon. Sie besitzen keine Außenhaut, die sie vor der Austrocknung schützt. Diese Aufgabe übernimmt die Erde für sie. Ein weiterer Grund, weshalb es ratsam ist, so früh wie möglich zum Spaten zu greifen. Weitere Informationen und ein breites Sortiment an Lilien gibt es auf www.fluwel.de.
An frostfreien Tagen
Lilien kommen mit eisigen Temperaturen zwar gut zurecht, dennoch ist es ratsam, für die Pflanzung einen Tag ohne Bodenfrost zu wählen. Dann gelingt das Ausheben des Lochs – das relativ tief sein sollte – deutlich einfacher. „Eine zehn Zentimeter dicke Erdschicht muss anschließend schon über den Zwiebeln sein", erklärt Blumenzwiebelexperte Carlos van der Veek von Fluwel. „Bei dicken Bollen dürfen es sogar fünfzehn Zentimeter sein.“ Der Grund: Lilien besitzen oberhalb der Zwiebeln sogenannte Stängelwurzeln, die die Pflanze mit Wasser versorgen und ihr später im Sommer zusätzlich Halt geben. Diese brauchen ausreichend Platz, um sich zu entwickeln. Am Zwiebelboden bilden Lilien übrigens Zugwurzeln aus, diese können die Pflanze tiefer in die Erde ziehen, wenn sie doch etwas zu flach positioniert wurde. „Das Setzen der Lilienzwiebeln sollte möglichst vorsichtig geschehen - die langen Wurzeln dürfen nicht verletzt werden“, betont der Spezialist. „Anders als bei vielen anderen Blumenzwiebeln sterben sie im Herbst nämlich nicht ab, sondern werden auch im Frühjahr wieder für das Wachstum gebraucht. Die Lilie kann zwar neue Wurzeln ausbilden, aber das dauert.“
Heller und windgeschützter Standort
Lilien mögen es gerne hell – mindestens einen halben Tag Sonnenlicht sollte ihnen schon gegönnt werden. „Bei zu viel Schatten kommen die Pflanzen zwar auch zur Blüte, aber die Stiele wachsen dann oft zu lang und können weich werden oder sogar brechen", erklärt van der Veek. „Wenn möglich, sollte der Standort zudem einigermaßen windgeschützt liegen. Denn stehen Lilien in voller Blüte, haben ihre Köpfe einiges an Gewicht – da kann ein kräftiger Sturm einiges anrichten.“ Der Experte rät daher, die Sommerschönheiten bevorzugt vor eine Mauer oder in den Windschatten anderer Gewächse zu setzen. Auch in Kübeln und Töpfen fühlen sich die meisten Lilien wohl und machen einiges her. Mindestens zehn Lichter Volumen sollte ein Gefäß allerdings schon haben. Dann kann die Lilie gut wurzeln, hat auch immer genug Wasser zur Verfügung und einen festen Stand.
Auf die Feuchtigkeit des Bodens achten
Vor allem im ersten Jahr nach der Pflanzung ist es wichtig, dass der Boden rund um die Lilien stets leicht feucht ist. Nur dann bilden sich die wichtigen Stängelwurzeln gut aus. Meistens fällt im Frühjahr genug Regen und zusätzliches Gießen ist nur selten notwendig. Bleibt es jedoch länger trocken, sollten Sie zur Kanne oder zum Schlauch greifen. Die Stängelwurzeln dürfen nie in einer trockenen Bodenschicht stehen. Aber aufgepasst: Staunässe sollte natürlich nicht entstehen, denn die vertragen die Wurzeln gar nicht. „Das klingt vielleicht kompliziert, aber eigentlich sind Lilien wirklich einfache und vor allem treue Gartengewächse“, hebt van der Veek hervor. „Einmal gepflanzt, erfreuen sie jahrelang – daher bezeichne ich Lilien auch gerne als Stauden, die ja zumeist ebenso treu und robust sind.“
Niedrige Beetpartner bevorzugt
Zwar halten Lilien ihre Blütenköpfe gern in die Sonne, ihre 'Füße' haben sie aber bevorzugt etwas kühler. Daher empfiehlt es sich, ihnen einen Platz zwischen niedriger wachsenden Stauden oder Gräsern zu geben. Auch verschiedene Bodendecker bilden zusammen mit Lilien ein schönes Gesamtbild und geben den hohen Gewächsen zusätzlichen Halt. „Im Idealfall ist der Wurzelbereich beschattet, während die Blüten in der Sonne stehen“, betont der Niederländer. In Bezug auf die Bodenbeschaffenheit sind die Zwiebelpflanzen absolut unkompliziert. Er sollte locker und wasserdurchlässig sein. Generell gilt: Jeder gute Gartenboden, in dem auch andere Pflanzen gedeihen, ist geeignet. Lediglich ein paar Sorten aus der Gruppe der sogenannten Oriental- Lilien mögen es gern etwas saurer. Bei ihnen empfiehlt es sich zum Beispiel, sie in die Nähe von Rhododendren, Kamelien oder Heidepflanzen zu setzen.
Die eleganten Sommerschönheiten passen in keine Schublade. Die Kombination macht die Musik. Ob nun klassisch Ton in Ton à la „White Garden of Sissinghurst Castle" oder mutig kombiniert mit Stauden wie pinkfarbenem Purpursonnenhut (Echinacea purpurea) und blauer Kugel-Distel (Echinops). Zart und dynamisch wird das Beet, wenn weiße Lilien sanft von feinem Ziergras umschmeichelt werden, ruhig und zurückhaltend wirken sie zusammen mit grünen Funkien oder niedrigen Bodendeckern. Den Ideen sind kaum Grenzen gesetzt. „Wichtig ist lediglich, dass die Pflanzen dieselben Ansprüche an den Standort haben“, betont Blumenzwiebelexperte Carlos van der Veek von Fluwel. „Lilien mögen es windgeschützt und brauchen mindestens den halben Tag lang Sonnenlicht. Der Boden sollte locker und wasserdurchlässig sein. Zudem sind sie am liebsten die Größten im Beet. Denn ihre Blüten halten sie gern erhaben in die Sonne, während ihr Wurzelbereich es eher schattiger mag.“
Die Lilie verzaubert uns Menschen schon seit über 2500 Jahren mit ihrer Pracht. Die alten Ägypter priesen sie in ihren Texten, die Griechen verewigten sie auf ihren Vasen und die Assyrer integrierten sie in ihre schmückenden Reliefs. Im Christentum des Mittelalters kam der Madonna-Lilie (Lilium candidum) sogar die besondere Ehre zu, in Gemälden die Reinheit und Unschuld der heiligen Maria zu symbolisieren. Diese Jahrtausende überdauernde Verehrung verdankt die Lilie zweifelsohne ihren zeitlos-schönen Blüten. Von sternenförmig (Lilium candidum) über trompetenartig (Lilium regale) bis hin zu schalenförmig (Lilium auratum) ist bei den botanischen Varianten alles dabei. Selbst besonders ausgefallene Exemplare hat Mutter Natur zu bieten: Die gepunktete Lilium lancifolium sorgt als Tigerlilie für Aufsehen und erinnert gegen Ende ihrer Blütezeit sogar an einen leuchtenden Lampion.
Weitere Informationen zur Pflanzung und Pflege sowie ein breites Sortiment mit über 45 verschiedenen Lilienzwiebeln gibt es auf www.fluwel.de.
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