Moor-Birke ist Baum des Jahres 2023
Die Dr. Silvius Wodarz Stiftung hat für das Jahr 2023 die Moor-Birke (Betula pubescens) zum Baum des Jahres ernannt und will damit auch das Moorbiotop in seiner Bedeutung hervorheben.
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Moor-Birke als Baum des Jahres 2023
Es gibt zwei zu Bäumen heranwachsende Birkenarten in Mitteleuropa – die Moor- und die Sand- Birke. Beide zu unterscheiden, ist allerdings nicht ganz leicht. Selbst der große Pflanzensystematiker Carl von Linné ging noch Mitte des 18. Jahrhunderts davon aus, dass es lediglich eine einzige baumförmige Birkenart in Europa gibt.
Die unbekanntere Schwester der bekannten Sand- oder Hänge-Birke kommt vor allem auf feuchten bis nassen, sauren Böden vor. Dementsprechend ist auch ihr Nährstoffbedarf sehr gering. Die Moore als ihre Naturstandorte sind zunehmend gefährdet. Die Moor-Birke wird 10 bis 30 m hoch und wächst aufrecht. Ihre Zweige hängen nicht über. Die Rinde ist im Alter birkentypisch weißlich, sie blättert aber nicht in rautenförmigen Platten ab, sondern löst sich in papierdünnen Platten.
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Moor-Birke umspannt fast den halben Globus. Es reicht von Süd-Grönland über Island und Nordeuropa bis nach Ostsibirien hinein. Obwohl also eher ein Baum der Taiga, so ist sie durchaus auch im milderen Klima südlich dieser nordischen Wälder zu Hause. Nur in Südeuropa – südlich der Pyrenäen und der Alpen – und in den asiatischen Steppengebieten fehlt sie. Ihre Särke steckt tatsächlich in ihrer ungewöhnlich hohen Kältetoleranz.
In den nordischen, den sogenannten borealen Wäldern, ist die Moor-Birke eine der wenigen waldprägenden Baumarten bis hin zu reinen Moor-Birken-Wäldern. Im Norden Skandinaviens und in Nordwest-Russland bildet die Moor-Birke sowohl in den Bergen als auch nach Norden zur Tundra hin die Baumgrenze. Auch in den alpinen Gebieten Mitteleuropas klettert die Moor-Birke mehr als 2.000 Meter bis zur Baumgrenze hoch. Das Verbreitungsgebiet der Sand-Birke überschneidet sich in weiten Teilen mit dem der Moor-Birke. Es reicht allerdings nicht ganz so weit nach Norden, dafür aber weiter nach Süden in den mediterranen Raum hinein.
Schutz der Moore
Cem Özdemir ist Schirmherr der Dr Silvius Wodarz Stiftung und meint: Die Wiedervernässung von Mooren ist eine große Chance für den Klimaschutz und zugleich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Auch daher freue ich mich, die Schirmherrschaft für diesen Charakterbaum unserer Moore u¨bernehmen zu dürfen. Lassen Sie uns die Moor-Birke und ihren Lebensraum gemeinsam schützen und erhalten!
Die Deutsche Baumkönigin 2023 Johanna Werk wird ein Jahr lang zur Botschafterin der Moor-Birke und für Moore als deren Lebensraum.
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