Landschaftsarchitektin Cornelia Hahn Oberlander gestorben
Die renommierte kanadische Landschaftsarchitektin Cornelia Hahn Oberlander ist am 22. Mai 2021 im Alter von 99 Jahren in Vancouver, Kanada, gestorben.
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Hahn-Oberlander wurde am 20. Juni 1921 in Mülheim/Ruhr geboren und musste mit ihrer Schwester und Mutter Ende der 1930er-Jahre vor den Nationalsozialisten in die USA fliehen. Seit 1953 lebte und arbeitete sie in Vancouver, Kanada.
Hahn-Oberlander studierte als eine der ersten Frauen in Harvard Kunst und Landschaftsarchitektur, unter anderem bei Walter Gropius. Die Bedeutung interdisziplinären Arbeitens hat sie in den sieben Jahrzehnten ihres Schaffens immer wieder nachdrücklich gefordert. Architektur und die Formensprache des Bauhauses haben sie nachhaltig beeinflusst, was sich auch in ihrem Privathaus und Garten in Vancouver, das sie mit ihrem Ehemann Peter Oberlander geplant hat, ausdrückt.Wohl einmalig ist der umfassende Ansatz ihrer Arbeit, bei dem sie schon in den 1980er-Jahren die Herausforderungen des Klimawandels erkannte. In Zusammenarbeit mit namhaften Architekten entwickelte sie Gestaltungsideen, die sich auch immer mit dem „Geist des Ortes“ auseinandersetzten. Anfangs entwarf sie vor allem Grünflächen im sozialen Wohnungsbau und die Außenanlagen von Kindergärten und -spielplätzen, wie den Kinderspielplatz auf der Expo in Montreal im 1967. International bekannt wurde sie unter anderem durch die Gestaltung des Robson Squares in Vancouver. In Berlin plante sie den Dachgarten der neuen kanadischen Botschaft. 2006 und 2007 ermöglichte das Goethe-Institut Montreal Ausstellungen und einen Katalog ihrer Projekte, die von Etta Gerdes fotografiert, unter anderem im Deutschen Architekturzentrum in Berlin, gezeigt wurden.
Zum ersten Mal wird 2021, anlässlich ihres Geburtstags, von der Cultural Landscape Foundation ein mit 100.000 Dollar dotierter „Internationale Cornelia Hahn Oberlander Preis für Landschaftsarchitektur“ verliehen.
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