Giftpflanze des Jahres 2021 ist der Schlaf-Mohn
Zum 17. Mal gibt der Botanische Sondergarten Wandsbek das Ergebnis der Wahl zur "Giftpflanze des Jahres" bekannt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Nominierungen im Bereich "Natur des Jahres" können Bürger/-innen Giftpflanzenarten vorschlagen und sich gleich auch an der Abstimmung für 2022 beteiligen.
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Die Wahlbeteiligung lag bei diesem Durchgang leider unter dem Durchschnitt (1.074 Stimmen). Dies ist auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen fanden kaum Präsenzveranstaltungen statt, bei denen auf die Wahl hätte aufmerksam gemacht werden können.
Im Dezember 2020 endete die Abstimmung. Der Schlaf-Mohn ging daraus als deutlicher Sieger hervor. So trugen 34,9 Prozent, gleich 375 der 1074 gültigen Stimmzettel, den Namen des Schlaf-Mohns.
Die weiteren Plätze verteilen sich wie folgt:
2. Platz: Stechapfel (Datura), 239 Stimmen (22,3 %)
3. Platz: Rhododendron, 163 Stimmen (15,2 %)
4. Platz: Efeu (Hedera helix), 158 Stimmen (14,7 %)
5. Platz: Seerose (Nymphaea alba), 139 Stimmen (12,9 %)
Ziel der Aktion war und ist, dass sich Menschen kritisch mit dem Thema "Giftpflanzen" auseinandersetzen, Fragen stellen und sie ggf. auf die giftige Wirkung einiger Pflanzen aufmerksam gemacht werden. Pflanzen mit giftigen Inhaltsstoffen haben keinen Makel, daher sollten sie grundsätzlich nicht aus den Gärten und der Natur entfernt werden.
Der Schlaf-Mohn
Wenn der Mohn genannt wird, denkt man sofort an Drogen, Rauschgift oder Opium und erst mit dem zweiten Gedanken an den Mohnkuchen oder das Mohnbrötchen. Es ist jedoch die gleiche Pflanze, die die „Rohstoffe“ liefert: der Schlafmohn (Papaver somniferum). Der Milchsaft, der durch Einritzen der Saatkapseln austritt, enthält Opiumalkaloide. Die Saatkörner, die sich in dieser Kapsel befinden, sind jedoch so gut wie frei von diesen Alkaloiden. Sogar Kinder können bedenkenlos diese Saatkörner verzehren. So ist es nur natürlich, dass eine Vielzahl von Kuriositäten rund um den Schlaf-Mohn kursieren. Diese wollen wir auf dieser Internetseite und mit der Wahl des Schlaf-Mohns zur Giftpflanze des Jahres ins richtige Licht rücken.
Erste Hilfe: Bei dem geringsten Verdacht einer Vergiftung sollte man sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben. Auch die Giftinformationszentralen sind kompetente Ansprechpartner, die rund um die Uhr erreichbar sind und Auskunft geben. Zum Beispiel das Giftinformationszentrum-Nord erreichen Sie im Notfall unter 0551 / 19240.
Unter www.hamburg.de/giftpflanze-des-jahres finden Sie weitere Informationen.
Wählen Sie mit - die Giftpflanzen für 2022
Die Aktion „Giftpflanze des Jahres“ geht weiter. Bis zum 20. Mai 2021 können Sie in einer Vorauswahl Kandidaten für die Wahl der Giftpflanze des Jahres 2022 bestimmen. Auf unserer Homepage finden Sie die Vorschläge von Giftpflanzen, die wir zur Auswahl stellen.
Ihre Vorzugskandidaten können Sie über unser Online-Formular (siehe auch pdf im Anhang) oder per Telefon 040/693 97 34 einreichen. Aus diesen wird dann über die Giftpflanze des Jahres 2022 abgestimmt.
Die Wahl der Giftpflanze des Jahres 2022 beginnt am 1. Juni 2021 und endet am 15. Dezember 2021.
Je eine giftige Nahrungspflanze, eine Staude, ein Gehölz und eine Kübel-/Zimmerpflanze sowie eine ein-/zweijährige Pflanze werden zur Auswahl gestellt.
Info: Helge Masch, Tel. 040/693 97 34, sondergarten@wandsbek.hamburg.de, www.botanischer-sondergarten.hamburg.de
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