Achillea ist Staude des Jahres 2021
Die vielfältige Gattung Achillea wurde vom Bund deutscher Staudengärtner (BdS) zur Staude des Jahres 2021 ausgewählt. Sie umfasst einige hohe Arten mit mittlerweile vielen leuchtkräftigen Sorten in Weiß-, Gelb- und Rottönen, aber auch niedrige alpine Polsterstauden.
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Vielseitig einsetzbare Schafgarben
Die meisten Schafgarben bevorzugen sonnig-trockene Standorte und locken viele Insekten an, sind somit bestens für heiße Sommer und regenarme Perioden geeignet. Gestalterisch lassen sich die beiden bekanntesten Arten Achillea filipendulina und Achillea millefolium besonders vielseitig im Garten verwenden. „Unverzichtbar sind sie für Prachtstaudenrabatten, insbesondere für Ton-in-Ton-Pflanzungen, aber sie setzen auch fröhliche Farbkleckse in Gräsergärten und passen dank ihrer klaren Formen gut zu moderner Architektur“, begründet Wolfgang Siebler von der Gärtnerei Stauden-Siebler im niedersächsischen Schwarmstedt die Auswahl von Achillea zur Staude des Jahres 2021.
Achillea millefolium: zartes Laub, ausdrucksstarke Blüten
Die weißen Blütenschirme von Achillea millefolium blitzen vorwiegend in Naturgärten auf. Zusammen mit blauviolettem Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), gelbem Wiesen-Hornklee (Lotus corniculatus) und rosaroten Wiesen-Flockenblumen (Centaurea jacea) beispielsweise verleihen sie wiesenhaften Pflanzungen ihr typisches sommerliches Flair.
Achillea filipendulina: leuchtende Blütenfarben
Ebenfalls eine wunderbar naturhafte Ausstrahlung besitzt die aus Vorderasien stammende Goldgarbe, Achillea filipendulina. Wolfgang Siebler kombiniert die goldgelben Blütenschirme der beliebten, bereits 1952 entstandenen Sorte ’Coronation Gold‘ zum Beispiel gerne mit Königskerzen (Verbascum), Silber-Ährengras (Stipa calamagrostis), Blauraute (Perovskia atriplicifolia) und Hoher Fetthenne (Sedum telephium).
Von diesen beiden Achillea-Arten gibt es viele leuchtkräftige Sorten. Die Bandbreite der Blütenfarben reicht von Weiß-, Gelb-, Rot- oder Orangetönen bis zu pastelligen und zweifarbigen Varianten wie den Achillea-filipendulina-Hybriden ’Terracotta‘ und ’Feuerland‘. Einige Sorten ändern zudem ihre Farbe im Laufe der Blütezeit. Achillea millefolium ’Belle Epoque‘ beispielsweise erblüht zunächst in herrlichem Kirschrot, um dann verschiedene Rosanuancen zu kombinieren. Auch die leuchtend violetten Blüten von ’Lilac Beauty‘ verblassen mit der Zeit, jedoch ohne dabei unansehnlich zu werden. Eine weitere leuchtstarke rotblühende Achillea-millefolium-Sorte ist zudem 'Kirschkönigin'.
Achillea ptarmica: volle Sonne, frischer Boden
Mit einer Wuchshöhe von 70 cm passt die Bertrams-Garbe perfekt zu den durchschnittlich 60 cm hohen A. millefolium-Sorten und den meist etwas größeren, bis maximal 120 cm hohen A. filipendulina-Züchtungen. Wie diese beiden Arten liebt Achillea ptarmica volle Sonne und im Frühjahr etwas Kompost. Sie braucht jedoch etwas mehr Wasser, während die meisten Schafgarben selbst an trockenen Plätzen problemlos gedeihen.
Zur Blütezeit ziehen die farbenfrohen Korbblütler unzählige Insekten an, denn nahezu alle Schafgarben punkten mit einem reichhaltigen Nektar- und Pollenangebot. „Zu den wenigen Ausnahmen zählt die Gefüllte Bertramsgarbe, Achillea ptarmica ’Schneeball‘ beziehungsweise ’The Pearl‘, die allerdings mit ihren unzähligen reinweißen Blütenkugeln und der langen Blütezeit von Juni bis September gestalterisch wirklich fantastisch ist“, schwärmt Garben-Fan Siebler.
Trockenresistente Polster-Garben
Für Trockenstandorte eigen sich auch polsterbildende Arten wie die wintergrüne, etwa 10 cm hohe Gelbe Schafgarbe (Achillea tomentosa) oder die 15 cm hohe Dalmatiner-Silbergarbe (Achillea ageratifolia).
Pflegetipps
Werden bei Schafgarben welke Blüten nach dem ersten Flor im Juni/Juli kontinuierlich weggeschnitten, kann man im September mit einer zweiten Blüte rechnen. Danach lässt man die Blütenstände und die trockenen Triebe ganz bewusst stehen: „Sie bringen schöne Winteraspekte in den Garten und dienen Insekten als Winterquartier, deshalb werden sie erst kurz vor dem Neuaustrieb im Frühjahr entfernt.“
Allerdings sind Schafgarben nicht allzu langlebig. Damit sie dauerhaft erhalten bleiben und üppig blühen, sollte man sie alle drei bis vier Jahre teilen.
Bekannt als Heilpflanze
Der botanische Gattungsname Achillea verweist auf die heilenden Eigenschaften der mehrjährigen Pflanze, von der bereits der griechische Sagenheld Achilleus profitiert haben soll. „Die Artbezeichnung millefolium – also „Tausendblatt“ – geht hingegen auf die grazilen, fein gefiederten Blättchen zurück“, erklärt Wolfgang Siebler. „Insbesondere die Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium) ist für ihre segensreichen Inhaltsstoffe bekannt, deshalb trägt sie auch so klangvolle Namen wie „Jungfraukraut“, „Blutstillkraut“ oder „Grundheil“.
Zum Weiterlesen:
Kabbes, Brian: Das aktuelle Sortiment der hohen Garben. Gp Nr. 8/2000
Fuchs, Hermann: Zwergige alpine Schafgarben. Gp Nr. 5/1994
Walser, Prof. Urs: Salbei und Schafgarben in guter Nachbarschaft. Gp Nr. 1/1995
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