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Entwässerung und denkmalgerechte Sanierung

Außenanlage am Botanischen Garten Karlsruhe neu gestaltet

Eine notwendige Entwässerung machte Baumaßnahmen im Vorbereich der Schaugewächshäuser vom Botanischen Garten Karlsruhe unumgänglich. Dies war zugleich Anlass zu einer denkmalgerechten Erneuerung, die nun abgeschlossen ist.

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Botanischer Garten Karlsruhe / Bart
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Entwässerung zum Schutz der Sandsteinfassage nötig

Die äußere Entwässerung an der südlichen Fassade der Schaugewächshäuser musste erneuert werden, damit Oberflächenwasser abfließen kann und sich nicht an der Sandsteinfassade staut. Um Schäden von der historischen Fassade abzuwenden, wurde ein Eingriff in den südlichen Außenbereich der Schaugewächshäuser notwendig: Für die Wasserführung und die Entwässerung der Schaugewächshäuser wurde die vorhandene Beton-Rinne aufgenommen, ausgetauscht und der Übergang mit den Kieswegen höhenmäßig angepasst.

Historische Wegeführung wiederhergestellt

Mit dem Eingriff entlang der Südfassade geht die gleichzeitige Umgestaltung des Vorbereichs und damit aus denkmalpflegerischer Sicht wertvolle Verbesserung des historischen Erscheinungsbildes einher. Mit Vertretern des Landesamt für Denkmalpflege, der Unteren Denkmalschutzbehörde Karlsruhe, der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und den beauftragten Landschaftsarchitekten wurde im Vorfeld abgestimmt, im Rahmen der Sanierung der Entwässerung den Vorbereich der Schaugewächshäuser in seiner Gestaltung seinem ursprünglichen Konzept anzupassen. Historisch war hier ein spiegelsymmetrischer tiefergelegener Bereich verortet, auf dem zur Erbauungszeit der Gewächshäuser durch Heinrich Hübsch (in den 1850er Jahren) Anzuchthäuser standen und der durch einen Weg axial geteilt wurde. „Dieser Weg durch die Rasenfläche, der das höchste Bauteil der Schaugewächshäuser, das Palmenhaus, mit dem gegenüberliegenden kreisrunden Brunnen (dem sogenannten „Oskar“-Becken) verband, wurde wiederhergestellt und unterstreicht die Fassade mit ihrer künstlerischen Ausgestaltung“ sagte Frau Orth.

Rasenparterre und Offizinal-Pflanzen

In einem ersten Bauabschnitt im Jahr 2019 wurden zunächst Teile des Rasens des Tiefparterres rückgebaut. Um den benachbarten Rasen zu schonen, wurde für die schweren Baufahrzeuge vom Torbogengebäude aus eine Baustraße errichtet, die nach erfolgtem Wegebau im Frühjahr 2020 wieder zurückgebaut wurde. Die im Rasen versteckten Regner wurden dabei erneuert und ergänzt. Die gewählte Form der Pflanzbeete erinnert an die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an dieser Stelle lokalisierten Anzuchtkästen.

Die Bepflanzung selbst revitalisiert die botanische Kultur der Offizinal-Pflanzen, für die der Botanische Garten überregional berühmt war, wie zahlreiche Inventare und Gartenbeschreibungen eindrücklich belegen. So gelingt es, die wissenschaftliche Tradition im Innern der Gewächshäusern mit den Flächen außerhalb zu verbinden und neben der gestalterischen auch die gärtnerische Einheit wiederherzustellen.

Historische Blickachse zum kreisrunden Bassin wiederhergestellt

Der zweite Bauabschnitt fand 2020 nach der Winterpause statt: die defekte Rinne vor den Schaugewächshäusern wurde ausgetauscht und der obere Weg, der den Eingang der Gewächshäuser mit dem Torbogengebäude verbindet, umgestaltet. Der durch Grabungen befundete Grundriss des ehemaligen Victoria-regia-Hauses wird mit einer Sitzmauer sichtbar gemacht, die Bepflanzung mit Feigen und Mönchspfeffer imitiert das bauliche Volumen und lenkt den Blick zum gestalterischen Bezugspunkt, dem kreisrunden Bassin. „Die Historische Blickachse konnte wieder zum Leben erweckt werden“ freut sich Frau Orth. Das Projekt wurde aus Mitteln des Landes, Vermögen und Bau und den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg, finanziert.

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