Zwei Filmtipps für Gartenfreunde
Einer der beiden Filme ist ein Science-Fiction-Drama und Psychothriller, der andere handelt von einem der bekanntesten niederländischen Gartendesigner. Der erste läuft ab 9. Januar 2020 in den Kinos, der zweite nur in ausgewählten Programmkinos an einzelnen Tagen.
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Little Joe - Glück ist ein Geschäft
"Little Joe" - das ist eine gentechnisch manipulierte Pflanze, die ansprechend aussieht, aber auch therapeutisch wirkt: Pflegt man sie gut, verströmt sie den Duft nach Oxytocin, das Hormon, das zur Mutter-Kind-Bindung beiträgt - und macht den Besitzer glücklich. Little Joe wird im Film von der realen Pflanze Haemanthus katherinae, der Blutblume, dargestellt. 3000 Stück künstlicher Blutblumen wurden für den Filmdreh hergestellt. Gedreht wurde im Gewächshaus der Gartenbauschule Wien-Schönbrunn und in den Laboren der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems.
Der Film von Jessica Hausner hat bereits bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes eine Auszeichnung für Emily Beecham als beste Hauptdarstellerin erhalten.
Five Seasons - The Gardens of Piet Oudolf
Von dem Dokumentarfilm "Five Seasons - The Gardens of Piet Oudolf", der in Deutschland nur in ausgewählten Programmkinos gezeigt wird, hat man noch nicht so viel gehört. Unter der Regie des preisgekrönten Filmemachers Thomas Piper folgt der Film als roter Faden der Entstehung eines großen neuen Gartens bei Hauser & Wirth in Somerset/GB, einer Galerie und Kunstzentrum in Südwest-England. Piet Oudolf selbst veranschaulicht seine kreativen Ideen und Prozesse durch Skizzen, vermittelt seine Ansichten über Ästhetik und Ökologie in Gesprächen, die im eigenen Garten in Hummelo aufgezeichnet wurden.
Oudolfs Gärten wirken durch alle Jahreszeiten – ihre Schönheit liegt in ihrer Vergänglichkeit. Die sichtbare Veränderung durch das Gartenjahr gehört zum Konzept. Deshalb wird auf Rückschnitt im Herbst verzichtet. Stauden mit großen Samenköpfen schaffen eindrucksvolle, teils dramatische Winteraspekte. Nichts wird aufgeräumt – auch zum Nutzen der Tierwelt. Neuer Naturalismus wird dieser Ansatz genannt.
Thomas Piper bereiste für den Film die öffentlichen Gartenanlagen von Piet Oudolf in New York, Chicago und den Niederlanden und besuchte Orte, die Oudolf inspirierten: Wildblumen in den Wüsten von West-Texas oder die postindustriellen Wälder Pennsylvanias.
Die nächste Vorstellung ist am 20. März 2022 um 16 Uhr (Einlass 15:30 Uhr) im Kulturverein Königsburg in Viersen-Süchteln, Hochstr. 13. Kartenreservierungen bitte an th.kohlleppel@koenigsburg.org. Dies ist einer der wenigen Orte (Hamburg, Berlin, München), an denen der Film in Deutschland gezeigt wurde beziehungsweise wird. https://www.fiveseasonsmovie.com/
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