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Gartengestaltung

In 4 Schritten von der Schotterfläche zum Blütenparadies

Kommen die unansehnlichen Schotterflächen in vielen Vorgärten erst mal in die Jahre, sind sie schwer zu pflegen. Unkräuter, Moos und Algen haben sich breitgemacht, Müll und Zigarettenkippen sich zwischen den Steinen angesammelt. Wie verwaiste Schotterflächen einfach rückverwandelt werden in eine pflegeleichte und blütenreiche Fläche, verraten uns gerne drei Gartenexperten.

 

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Im Gegensatz zu den Steinflächen, die Wärme speichern und gerade im Sommer die Temperaturen im Haus steigen lassen, sorgen begrünte Vorgärten für ein angenehmes Klima in ihrer direkten Umgebung.
Im Gegensatz zu den Steinflächen, die Wärme speichern und gerade im Sommer die Temperaturen im Haus steigen lassen, sorgen begrünte Vorgärten für ein angenehmes Klima in ihrer direkten Umgebung. GPP/GdS/Nagel
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Verbot der geschotterten Gartenflächen

In den letzten Wochen und Monaten haben Hausbesitzer vermehrt Post von ihrer Baubehörde erhalten. Darin wurden sie aufgefordert ihre mit Schotter und Kies versiegelten Vorgärten wieder zu begrünen. Das kann allerdings ziemlich aufwändig und teuer werden: Die Steinschüttung muss mühsam abgetragen, Vlies und Folie entfernt und neue Erde aufgebracht werden.

Schotterflächen einfach umbauen

Dr. Folko Kullmann, Präsident der Gesellschaft der Staudenfreunde e.V. (GdS), empfiehlt eine wesentlich einfachere und günstigere Variante: „Es gibt eine Vielzahl an Stauden, Gräsern und Kleinsträuchern, die sich in kiesig-steinigen Flächen wohlfühlen und bis auf einen einmaligen Rückschnitt im Spätwinter, also im Februar/März, praktisch keine Pflege benötigen,“ so der Gartenbauingenieur.

Das bestätigt auch Dorothea Steffen, Gartengestalterin aus Bochum und Vizepräsidentin der GdS: „Bepflanzte Kiesgärten sind viel pflegeleichter als eine Schotterfläche, in der sich Staub, Schmutz, Müll und Zigarettenkippen ansammeln, die mehrmals im Monat mühsam zwischen den Steinen herausgeklaubt werden müssen.“ Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu den Steinflächen, die Wärme speichern und gerade im Sommer die Temperaturen im Haus steigen lassen, sorgen begrünte Vorgärten für ein angenehmes Klima in ihrer direkten Umgebung.

Von Grau zu Grün

Die Vorgehensweise bei der Neubepflanzung von Schotterflächen ist denkbar einfach: Außer einer Schaufel und ein paar Säcken Sand wird nichts benötigt.

  1. Zuerst werden vorhandene Kiesel, Schottersteine oder Splitt zur Seite geschoben.
  2. Dann die darunterliegende Folie oder das Unkrautvlies entfernt. „Dieser Schritt ist absolut wichtig, denn bleibt die Folie oder das Vlies liegen, kann Regenwasser nicht abfließen und es kommt zu Staunässe. Schnell siedeln sich dann Algen und Moose an“, so Tjards Wendebourg, Gartenbauingenieur und Fachmann für ökologische Pflanzenverwendung.
  3. Anschließend werden die Steine wieder auf der Fläche verteilt und die Zwischenräume mit Sand gefüllt. „Das hat den Vorteil, dass sich kein Schmutz zwischen den Kieseln ansammeln kann und die Pflanzen schnell durch den Sand und Schotter in den Unterboden wachsen können“, erklärt Kullmann. So haben Unkräuter wie Disteln, Löwenzahn oder Sämlinge von Ahorn und Birke kaum Chancen, sich zwischen den Stauden anzusiedeln. Wenn sie doch aufkommen, können sie aus dem Sand leicht entfernt werden, was zwischen Schottersteinen nur mit enormem Aufwand möglich ist.
  4. Nun werden trockenverträgliche sonnenliebende Blütenstauden gesetzt. Bei frostfreier Witterung kann auch jetzt noch gepflanzt werden. „Schon im Frühjahr kann man dann ein Blütenmeer genießen und schlägt zudem zwei Fliegen mit einer Klappe: Man vermeidet teure Rückbaukosten sowie Strafzahlungen vom Amt und spart sich die mühsame Pflege und zeitaufwändige Sauberhaltung der alten Schotterflächen.“

Weitere Informationen gibt es auf: www.gds-staudenfreunde.de

Buchtipps zum Thema

Der Kies muss weg

Gegen die Verschotterung unserer Vorgärten
Tjards Wendebourg / 12,95 EUR
Gehören Sie zu den Schottergartenhassern oder umrahmen Granitstelen eine ordentlich graue Schotterfläche in Ihrem Garten? Egal welcher Spezies Sie sich zugehörig fühlen, dieses Buch hinterfragt humorvoll, aber auch kritisch, wie es zur Ausbreitung von Schottergärten in deutschen Vorgärten kommen konnte, welche Vor- (nein, die gibt es eigentlich nicht) und Nachteile diese mit sich bringen und wie wir alle in Zeiten von Klimawandel und Insektensterben doch wieder für mehr Grün statt grau in unseren Gärten sorgen können. zum Buch
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