Mit dem Rostpilz gegen Indisches Springkraut
Das Indische Springkraut Impatiens glandulifera breitet sich in Feuchtbiotopen und an Bachufern aus und verdrängt heimische Nachbarpflanzen. Erstmals in Europa wird nun in Großbritannien mit einer biologischen Methode gegen diese invasive Pflanze vorgegangen. Die Ergebnisse sind vielversprechend.
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Von der Gartenpflanze zum gefürchteten Unkraut
Um das Jahr 1830 herum wurde Impatiens glandulifera als attraktive Gartenpflanze nach Großbritannien eingeführt. Mittlerweile ist es dort eines der gefürchtetsten Wildkräuter und bedroht vor allem Feuchtbiotope. Die einjährige Pflanze kann in einer Vegetationsperiode über 2 Meter hoch werden. Auch bei einer Reise im Bayerischen Wald entlang des Flusses Regen ist es nicht zu übersehen: Das Indische Springkraut hat das Flussufer erobert. In der Dezember-Ausgabe von "The Garden" wird nun berichtet, wie in Großbritannien erstmals eine Pilzkrankheit gegen diese invasive Pflanze am Naturstandort eingesetzt wird.
Ein Rostpilz als Ausweg
Wenn das Indische Springkraut im Winter abstirbt, bleiben gegen Erosion ungeschützte Uferränder zurück. Das abgeworfene Laub kann zudem Wasserläufe verstopfen. In Großbritannien gibt es keine natürlichen Schädlinge oder Krankheiten, die den Bestand dezimieren. Aber Wissenschaftler von CABI, einer agrarwissenschaftlichen Forschungseinrichtung, entdeckten an den Naturstandorten im Himalaya in Nordindien und Nordwest-Pakistan einen bisher unbekannten Rostpilz, spezialisiert auf den Wirt Indisches Springkraut: Puccinia komarovii var. gladuliferae.
Die Kontrolle scheint möglich
Nach ausführlichen Versuchen im Labor unter Quarantänebedingungen, damit keine anderen Pflanzen infiziert werden können, gab Defra, das britische Ministerium für Umwelt und Ernährung, die Genehmigung, den Rostpilz an 47 Standorten in 19 Grafschaften in England und Wales auszubringen. Bis jetzt sind die Ergebnisse ermutigend, auch wenn einige Populationen vom Indischen Springkraut resistent gegen diesen Rostpilz zu sein scheinen. Ein zweiter Strain des Rostpilzes wurde bereits ausgebracht und es werden weitere am Heimatstandort im Himalaya gesucht, um eine vollständige Kontrolle über diesen invasiven Neophyten zu erhalten.
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