Rose-Rosette-Virus breitet sich aus
Das Rose-Rosette-Virus (RRV) ist bereits seit einigen Jahren in den USA, Kanada, Mexiko und Indien verbreitet, aber mittlerweile auch in Europa. Großbritannien ist bisher virusfrei. Um die weitere Ausbreitung zu verhindern, müssen nun Importe von Gartenrosen und Schnittrosen aus diesen Ländern ein phytosanitäres Zertifikat ausweisen, das die Virusfreiheit bestätigt.
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Eine Milbe als Überträger von RRV
Die Rosen-Rosette-Krankheit, auch Hexenblüte der Rose genannt, wird durch ein Virus (Emaravirus sp.) verursacht, das von einer sehr kleinen, eriophyiden Milbe (Phyllocoptes fructiphilus) verbreitet wird. Diese überaus kleine Milbe kann mit dem Wind verbreitet werden. Bei befallenen Rosen wachsen sich Zweige oder Blätter zu meist rötlich gefärbten Hexenbesen aus mit einer übergroßen Anzahl an Stacheln, deformierten Knospen und deformierten Blüten.
Die flügellose Milbe Phyllocoptes fructiphilus kann passiv im Wind sowie auf kontaminierter Kleidung und Ausrüstung reisen. Die Milben sind am häufigsten im Scheitelpunkt der Rosentriebe zu finden, wo sie sich ernähren und vermehren. Weibchen überwintern unter Rinde oder auf Knospenschuppen von lebenden Rosen.
Die Virusübertragung erfolgt am ehesten zwischen den Monaten Mai bis Mitte Juli, wenn die Rosen aktiv wachsen. Die Symptome von Neuinfektionen treten in der Regel Mitte Juli auf. Im Allgemeinen durchlaufen kleinere Pflanzen die Krankheitsstadien schneller als größere. Kleine Pflanzen werden in der Regel in etwa 2 Jahren getötet, während eine große Pflanze 5 Jahre lang in einem verschlechterten Zustand überleben kann.
Gegen die Rosettenkrankheit resistente Rosen
Das RRV-Virus beschränkt sich auf Arten der Gattung Rosa. Der Hauptwirt der Milbe Phyllocoptes fructiphilus ist die Multiflora-Rose, die in weiten Teilen der Vereinigten Staaten als schädliches Unkraut gilt. Die Rosette-Krankheit wurde in den USA zur Bekämpfung der invasiv wachsenden Vielblütigen Rose (Rosa multiflora) in Betracht gezogen, was andererseits auch die Gartenrosen bedroht. Folgende Rosenarten aber gelten als resistent: Rosa setigera, R. acicularis, R. arkansana, R. blanda, R. palustris, R. carolina und R. spinosissima. In den USA ist die resistente Strauchrosensorte 'Top Gun' im Sortiment zu finden.
Weitere Informationen zum Rosen-Rosette-Virus sind auf der Homepage des Missouri Botanic Garden zu finden.
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