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Baumpflege

Kranke Bäume können saniert werden - am besten vom professionellen Baumpfleger

Von Borkenkäfer bis Rußrindenkrankheit, von Bodenverdichtung bis Windbruch: Wenn Bäume Schadsymptome zeigen, ist professionelle Hilfe gefragt. Lange Trockenperioden machen die Bäume anfälliger für Schaderreger. Wichtig ist vor allem auch die Gewährleistung der Verkehrssicherheit.

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GMH/Fachverband geprüfter Baumpfleger
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Der Betriebsinhaber Frank Rheinwald aus Wermelskirchen wird oft erst gefragt, wenn der Schaden am Baum deutlich sichtbar ist - und das ist dann oft zu spät: „Wenn Pilzfruchtkörper zu sehen sind, die Rinde auffällige Risse oder Verfärbungen zeigt oder der Baum deutlich mehr Totholz bildet als üblich, dann erst ziehen viele Baumbesitzer zum ersten Mal professionelle Baumpfleger zu Rate.“

Der richtige Standort, die richtige Pflege

Der Fachagrarwirt für Baumpflege und Baumsanierung erläutert: „Bäume werden überwiegend dann anfällig für Schaderreger, wenn sie bereits geschwächt sind. Und genau das hätte sich in vielen Fällen verhindern lassen. Eine zum Standort passende Baumart, eine gut vorbereitete und ausreichend große Pflanzgrube, intensives Wässern bei anhaltender Trockenheit und ein regelmäßiger Aufbau- und Erhaltungsschnitt, das sind die wichtigsten Faktoren für vitale Bäume mit langer Lebensdauer."

Je früher und regelmäßiger ein fachgerechter Schnitt erfolgt, desto besser, denn auf diese Weise entwickelt sich der Baum optimal und beim Schnitt entstehen nur kleine Wunden, die entsprechend gut und zügig verheilen. „Scheuerstellen und größere, etwa durch Astbruch entstandene Wunden sind hingegen willkommene Eintrittspforten für Bakterien, Viren und Sporen holzzersetzender Pilze – erst recht bei Stadtbäumen, die durch suboptimale Standortbedingungen, Bodenverdichtungen und die Belastungen mit Abgasen und Streusalz ohnehin gestresst sind und Wunden daher langsamer überwallen.“

Ursachen auf den Grund gehen – auch wortwörtlich

Je nachdem welchen Verdacht die Baumexperten nach der visuellen Baumkontrolle hinsichtlich der Schadursache haben, kommen anschließend unterschiedliche Methoden zum Einsatz. „Oft genügt eine Klopfprobe mit dem Gummihammer oder ein Einstich mit dem Sondierstab, um Sicherheit über Ursache und Grad der Schädigung zu erlangen. Manchmal muss aber auch eine Bodenprobe im Labor untersucht werden oder wir setzen elektronische Messtechnik ein, um die Standsicherheit eines Baums zu überprüfen“, erklärt Frank Rheinwald.

Die Ursachen für Blattverfärbungen oder vorzeitigen Blattfall, Stammaustriebe, verzögertes Wachstum oder eine verminderte Standfestigkeit finden sich oft im Wurzelbereich der Bäume. Meist lassen sie sich gut beheben, etwa indem die Bodenbelüftung und das Wasserspeichervermögen verbessert oder ein vorhandener Nährstoffmangel behoben wird, oder indem die Baumpfleger den Boden im Wurzelbereich mit Mykorrhizapilzen beimpfen.

Immer im Blick: die Verkehrssicherungspflicht

Nicht immer fällt das abschließende Urteil der Baumpfleger positiv aus. „Wenn beispielsweise die Schädigung durch einen holzzersetzenden Pilz schon zu weit fortgeschritten oder der Baum durch einen tierischen Schädling massiv geschädigt und seine Standsicherheit gefährdet ist, kommen wir um eine Fällung nicht herum. Denn oberste Priorität hat immer die Verkehrssicherungspflicht: Niemand darf durch den Baum zu Schaden kommen, das gilt im Privatgarten ebenso wie im öffentlichen Bereich“, betont Rheinwald.

Alle Maßnahmen erfolgen jedoch stets nach eingehender Beratung und in enger Abstimmung mit den Baumbesitzern. Diese, auch das gehört zu Rheinwalds Erfahrungen, betrachten die Baumpflege nach der ersten Begegnung meist mit ganz anderen Augen – unabhängig davon, ob ein Baum gerettet werden konnte oder nach einer notwendigen Fällung durch einen optimal zum Standort passenden Jungbaum ersetzt wurde.

Mit Mykorrhizapilzen gegen Trockenstress

„Mykorrhizapilze sind natürlicherweise im Boden vorkommende Pilze, die sich an die Baumwurzeln heften und von dort ein weit in die Fläche hineinreichendes Geflecht bilden, das sogenannte Mycel“, erklärt Frank Rheinwald vom Fachverband geprüfter Baumpfleger. „Die Pilze zweigen einen Teil des vom Baum produzierten Traubenzuckers ab. Umgekehrt profitiert aber auch der Baum, denn das Mycel wirkt wie eine Wurzelverlängerung und erschließt dem Baum Wasser- und Nährstoffquellen, an die er sonst nicht gelangen würde.“ Im städtischen Umfeld kann die Entwicklung einer solchen Symbiose gestört sein, beispielsweise durch Streusalzeinträge in den Boden. Dann ist das Beimpfen des Bodens mit einem entsprechenden Gemisch an Pilzsporen eine gute Methode, um die Vitalität des Baums zu erhöhen und auch seine Trockenheitstoleranz zu steigern.

Baumpflege: So finden Sie den passenden Betrieb

Der Begriff Baumpfleger ist rechtlich nicht geschützt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, entscheidet sich für einen Mitgliedsbetrieb des Fachverbands geprüfter Baumpfleger. Er ist der einzige Verband, der nur geprüfte Baumpfleger aufnimmt und für eine fundierte Weiterbildung seiner Mitglieder sorgt.

Einen Fachbetrieb finden Sie unter www.baumpflegeverband.de

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