Alte Sorten von Wurzelgemüse gesucht
Kennen Sie "Rapunzel, Bützchen und Schinkenwurz"? So heißen verschollene und vergessene Wurzelgemüse. Alte Sorten dieser Wurzelgemüse sollen im gleichnamigen Schweizer Projekt wiederentdeckt werden - mit Ihrer Hilfe!
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Von Bützchen, Rapunzel, Schinkenwurz, Kaffeezichorie, Knollen-Platterbse, Eselsdistel, Spanischer Golddistel und Haferwurzel ist heute kaum mehr Saatgut und noch viel weniger qualitativ hochstehender Samen von züchterisch gepflegten Sorten zu finden. Das ist bedauerlich, denn diese Wurzelgemüse geben leckere und nahrhafte Gerichte. Und spezielle Geschmacksnoten und bekömmliche, gesunde Lebensmittel liegen im Trend. Solche seltenen Gemüsearten und -sorten werden von Kleingärtner*innen ebenso gesucht wie von innovativen Produktionsbetrieben und der Spitzengastronomie.
Wer pflanzt noch seltene Wurzelgemüse wie Kaffezichorien und Golddistel?
Wo werden diese raren Arten noch im Garten gezogen und wer kann Samen oder Wurzeln davon abgeben? Hortiplus sucht Sorten dieser verschollenen und kaum mehr angepflanzten Wurzelgemüse. Der Suchaufruf ist an alle Gärtner*innen gerichtet, denen die Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt und des hortikulturellen Erbes ein Bedürfnis und wichtiges Anliegen ist. Die an das Projekt "Rapunzel, Bützchen und Schinkenwurz" eingeschickten Samen und Wurzeln werden vermehrt, kultiviert und gesichtet. Ansprechpartner in allen Fragen ist Robert Zolliger, Mobile +41 (0)79 332 43 85, robert.zollinger@hortiplus.ch
Folgende Wurzelgemüse sind gesucht
Arctium lappa – Bützchen, Butzenklette
Campanula rapunculus – Rapunzel, Rapunzel-Glockenblume
Cichorium intybus incl. Magdeburger – Kaffeezichorie als Kaffeesurrogat
Lathyrus tuberosus – Knollen-Platterbse
Oenothera biennis – Schinkenwurz, Gewöhnliche Nachtkerze
Onopordum acanthium – Gewöhnliche Eselsdistel
Scolymus hispanicus – Spanische Golddistel
Tragopogon porrifolium – Haferwurzel
Die verschollenen alten Sorten dieser Wurzelgemüse weisen unbekannte Eigenschaften wie Farben, Formen und Aromen auf. Die Wiedereinführung dieser Vielfalt mit neuen, überraschenden Geschmacksnoten und Verwendungsmöglichkeiten ist Ziel des Projektes Hortiplus, das vom Bundesamt für Landwirtschaft in Bern unterstützt wird. Als mehrheitlich einheimische Pflanzen gehören die genannten Wurzelgemüsearten zu ökologisch wertvollen Pflanzengemeinschaften wie Eselsdistel-Gesellschaften, Magere Kalksaumgesellschaften, Echte Halbtrockenrasen (Onopordetalia, Origanetalia, Mesobromion). Die Wurzelgemüsearten blühen reich und bunt und werden damit auch zur Zierde im Garten.
Kontakt: Hortiplus GmbH, Robert Zollinger, Dipl. Ing. Landschaftsökologie/Freiraumplanung, CH-1897 Les Evouettes, Mobile +41 (0)79 332 43 85, robert.zollinger@hortiplus.ch, www.hortiplus.ch
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