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Gärten der Welt

Ein Jüdischer Garten für den Erholungspark Marzahn

In den Gärten der Welt im Berliner Erholungspark Marzahn lässt sich internationale Gartenkunst verschiedener Epochen und Religionen eindrucksvoll direkt nebeneinander erleben. Nun werden die Gärten der Weltreligionen und Weltanschauungen um einen Jüdischen Garten ergänzt.

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atelier le balto
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Die Gärten der Welt im Berliner Erholungspark Marzahn sind eine Erfolgsgeschichte. Jahrtausendealte Traditionen treffen hier auf zeitgenössische Landschaftskunst aus fünf Kontinenten. Zehn traditionelle Themengärten, neun zeitgenössische Gartenkabinette und zahlreiche weitere Attraktionen laden zu einer gärtnerischen Welt- und Zeitreise ein.

Auch die Weltreligionen und Weltanschauungen haben in den Gärten der Welt ihren Platz. Neben dem Christlichen und Islamischen Garten finden sich ein Balinesischer (Hinduismus), Koreanischer (Schamanismus, Buddhismus), Japanischer (Zen-Buddhismus) und ein Chinesischer Garten (Konfuzianismus). 2019 sollen sie durch einen Jüdischen Garten ergänzt werden.

Wettbewerb Jüdischer Garten

Da keine historisch dokumentierte Tradition jüdischer Gartenanlagen besteht, fehlten gestalterische Vorlagen. Deshalb wurde ein Wettbewerb ausgelobt, in dem Landschaftsarchitekten und Künstler über die Auseinandersetzung mit dem spezifisch jüdischen Naturverständnis verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten entwickelten.

Am 31. Oktober tagte die Wettbewerbsjury, legte die folgende Reihenfolge fest und empfahl, die mit dem ersten Preis ausgezeichnete Arbeit zu realisieren.

1. Preis: Atelier le balto Landschaftsarchitekten. Künstler: Manfred Pernice, Wilfried Kuehn

2. Preis: DnD Landschaftsplanung. Künstlerin: Catherine Ludwig

3. Preis: Topotek 1, Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH. Künstlerinnen: Yael Moria Klain, Hila Cohen Schneiderman

Der Siegerentwurf: zwei Pavillons, Pflanzflächen und ein Netz aus Wegen

Der Siegerentwurf vom Atelier le balto gestaltet den etwa 1.000 Quadratmeter großen Jüdischen Garten als großflächigen, netzartig angelegten Nutz- und Schaugarten, der sich der Umgebung öffnet und mit ihr im Dialog steht. Er wird im Bereich der höchsten Erhebung der Gärten der Welt entstehen - mit direkter Blickbeziehung zum Christlichen Garten. Eingebettet in ein Netz aus Wegen und kleinen Platzflächen liegen Felder unterschiedlicher Größe und Form, in denen Pflanzen, die zur Geschichte der Berliner Juden gehören, ihren Ort finden sollen. Zwei Pavillons dienen als Aufenthaltsorte oder Treffpunkte, auch Informationsveranstaltungen zur Jüdischen Kultur oder Festveranstaltungen im Jüdischen Jahreskalender können dort durchgeführt werden.

Bereits im Vorfeld des Wettbewerbs wurden auf Empfehlung des Zentralrats der Juden in Deutschland verschiedene Vertreter des jüdischen Kulturkreises in ein Expertengremium eingeladen. Dieses Gremium begleitete die Entwicklung der Aufgabenstellung sowie den Verlauf des Wettbewerbs mit fachlicher Expertise und war auch in der Wettbewerbsjury vertreten.

Allianz Umweltstiftung als Initiator und Förderer

Die Initiative zur Anlage des Jüdischen Gartens kam von der Allianz Umweltstiftung, die gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Axel Springer Stiftung Fördermittelgeberin für das Wettbewerbsverfahren war. Der Jüdische Garten ist bereits das dritte von der Allianz Umweltstiftung unterstützte Projekt in den Gärten der Welt. Auch der Islamische und der Christliche Garten wurden auf Initiative und mit Unterstützung der Stiftung errichtet.

Gp-Verweis: Gärten der Welt - Japanischer Garten (Gp 6-2004); Christlicher Garten, Orientalischer Garten, Chinesischer Garten (Gp 1-2013)

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