Jubiläumsvortrag "200 Jahre für Wissenschaft und Öffentlichkeit"
Der Botanische Garten der 1818 gegründeten Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität begeht sein 200-Jahr-Jubiläum. Ein Vortragsprogramm weist auf seine Geschichte und heutige Bedeutung hin.
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Von Beginn an war der Botanische Garten am Poppelsdorfer Schloss als naturwissenschaftliche Sammlungseinrichtung mit dabei. Seine Geschichte ist viel älter als die unserer Universität: Er ist hervorgegangen aus den Gartenanlagen der spätmittelalterlichen Wasserburgen und fand seine heutige Gestalt unter dem Kurfürsten Clemens August in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Der wissenschaftliche Botanische Garten entstand daraus mit der Gründung der Universität durch den bedeutenden Botaniker und Wissenschaftsmanager Christian G. Nees von Esenbeck, nach dem das heutige Nees-Institut benannt wurde. Nees entwickelte den Garten in rasantem Tempo. Selbst Johann Wolfgang von Goethe sandte 1819 Samen von 126 Pflanzenarten nach Bonn. Der Poppelsdorfer Garten war bald einer der bedeutendsten Botanischen Gärten im Preußischen Staate und ist bis heute von herausragender Bedeutung in ganz Deutschland und darüber hinaus. An der 3 Meter hohen Weltrekord-Blüte der gigantischen Titanenwurz (Amorphophallus) nahm ganz Bonn bis zur ARD-Tagesschau Anteil, auch der im Bonner Garten entschlüsselte Lotos-Effekt für selbstreinigende Oberflächen ist heute weltbekannt. Seit der Vereinigung mit dem Landwirtschaftlich-Botanischen Garten der landwirtschaftlichen Fakultät vor 16 Jahren beherbergen die Botanischen Gärten der Universität Bonn auf rund 12 Hektar Fläche über 10.000 verschiedene Pflanzenarten und Sorten von Nutzpflanzen.
Grund genug, mit dem Auftakt des 200-Jahr-Jubiläums an die Gartengeschichte zu erinnern. Als ehemaliger langjähriger Direktor hat ihn Professor Wilhelm Barthlott mit seiner Berufung 1985 aus seinem Dornröschenschlaf erweckt und bis zu seiner Emeritierung 2011 zu einer hochmodernen wissenschaftlichen Gartenanlage und einem Bonner Publikumsmagneten ausgebaut. Professor Barthlott berichtet über die Ursprünge und die letzten zweihundert Jahre.
Daran anknüpfend wird der heutige Direktor der Botanischen Gärten, Professor Maximilian Weigend in einem weiteren Vortrag am 15. Februar (selber Ort, selbe Zeit) einen Ausblick auf die „Zukunft und Perspektiven der Botanischen Gärten im 21. Jahrhundert“ geben.
„Botanische Gärten der Universität Bonn: 200 Jahre für Wissenschaft und Öffentlichkeit“ von Prof. Dr. Wilhelm Barthlott am Donnerstag, dem 25. Januar 2018 um 19 Uhr im Hörsaal Botanik (Nußallee 4, 53115 Bonn). Eintritt: 3 € (ermäßigt 1 €; Freundeskreis-Mitglieder frei)
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