Wie gelingen Staketen-Zäune
Staketen sind eine der ältesten Formen des Lattenzauns. Das Besondere daran: Die einzelnen gespaltenen Hölzer mit quadratischem Querschnitt sind geländeschmiegsam mit verzinktem Draht verbunden. „Staketenzäune haben ihre Heimat in Frankreich und England. Weil die Deutschen immer mehr ihre Liebe zum naturnahen Gärtnern mit ökologischen, heimischen Materialien entdecken, werden sie hierzulande immer populärer“, sagt Jürgen Brusdeilins, der einen Staketenzaun im Schlossgarten von Eutin errichtet hat.
- Veröffentlicht am
Ein naturnaher Zaun mit Geschichte
Für die Staketenzäune am Eutiner Schloss wurden Staketen von Hiss Reet aus Bad Oldesloe ausgewählt hat. „Das Traditionsunternehmen habe ich schon als Lehrling kennengelernt“, sagt der gelernte Tischler und Dachdeckermeister. Er hat die Staketen von Hiss zunächst im eigenen Garten in Nienwohld getestet: „Da halten sie die Rehe von den Rosen ab. Hier in Eutin geht es darum, die Kaninchen von den Kräuterparzellen abzuhalten.“
Mit Qualitätszaun Geld gespart
Erst als die Staketen den Praxistest in Nienwohld bestanden hatten, beteiligte Brusdeilins "Hiss Reet" an der von der Stiftung der Sparkasse Holstein veranstalteten Ausschreibung für Eutin. „Stakete ist nämlich nicht Stakete. Vor ein paar Jahren hatten wir zur Landesgartenschau 2016 schon einmal Staketen aus Dänemark eingesetzt. Die von Hiss sind aber stabiler und die Abstände enger bemessen.“ Die hohe Kunst des Staketenzaunsetzens besteht nämlich, so Brusdeilins Tipp für alle Hobbygärtner unter den Zuschauern, darin, nicht den Verlockungen eines Billigmodells zu erliegen: „Ist der Zaun mau, hängt er leicht. Dann brauch ich mehr Pfosten. Was ich am Zaun spare, gebe ich dann locker wieder für Pfosten aus.“
Natürliche Gerbstoffe machen die Staketen haltbar
Jürgen Brusdeilins hatte die Qual der Wahl: Haselnuss oder Edelkastanie. „Die Gerbsäure der Kastanie macht das Holz haltbar. Also habe ich die genommen. Am wichtigsten ist, dass man im Naturgarten auch heimische Hölzer verwendet“, erzählt der Meister, während er mit Dachdeckerschrauben und Akkuschrauber die Latten an den Pfosten befestigt. „Wenn alles fertig ist, werde ich noch von innen einen 50 Zentimeter hohen Kaninchendraht anbinden. Sicher ist sicher“, meint Brusdeilins. Er hat 300 laufende Meter Staketen von Hiss besorgt: „Ich friede damit vier Felder im Küchengarten ein. Jedes ist 21 mal 15 Meter groß.“
Staketenparzellen werden zum Lernort für Kinder
Ein bisschen Geduld braucht jeder Hobbygärtner für die Staketenumzäunung einer solchen Fläche: „Für eine Parzelle benötige ich mit Anlieferung und Planung sechs Arbeitstage. Ende Juli soll alles fertig sein. Und jeder, der nett ist, kann sich täglich ab 7 Uhr früh den Kräutergarten und den Fortschritt der Staketen angucken.“ Mit ein bisschen Glück sind immer auch jede Menge Kinder dabei: Auf einer der Parzellen startet die Landschaftsökologin und Naturpädagogin Stefanie Hönig (30) aus Kiel jetzt mit Kindergärten aus der Umgebung Gärtnerlernprojekte rund um Stakete, Regenwurm, Bienen und andere Entdeckungen. Hinter den jetzt von Jürgen Brusdeilins gesetzten Staketen werden in wenigen Wochen Erbsen, Bohnen, Mangold, Karotten, Zwiebeln, Wildblumen, Majoran, Thymian, Knoblauch oder Sellerie wachsen. Ein „Tipi“ aus Holzstangen fungiert als Hingucker in der Mitte: „Das ist eine Art lebender Zaun, der von Kapuzinerkresse bewachsen wird.“ Die Naturpädagogin teilt Brusdeilins Vorliebe für Staketen: „Das ist ein altes Kulturlandschaftselement, das lange aus der Mode gekommen war. Es wurde durch Jägerzäune und Betonwände verdrängt. Jetzt hat die Stakete hier wieder Fuß gefasst.“
Wenn der Meister Praxiswissen an der Stakete teilt
„In Naturgärten mit Streuobst und Blumenwiesen sehen Staketenzäune am schönsten aus. Oder im Findlingssteingarten. Mit der Zeit gewinnen sie eine Patina, die fast silbern wirkt und die ich auch sehr ästhetisch finde“, meint Brusdeilins. Wieder hat sich eine Passantin dem Meister genähert, der gerade („Hau ruck!“ „Jedes Mal 36 Schläge“) ein paar neue Pfosten in die Erde treibt. Die Seniorin lässt nicht locker: „Jetzt sagen Sie aber, wie das mit den Staketen geht. Sonst traue ich mich zuhause nicht an die Arbeit.“
So wird ein Staketenzaun gesetzt:
1. Die Fläche ausmessen.
2. Die beiden Diagonalen des Beets nachmessen. Sind sie gleich lang, ist das Feld rechtwinklig.
3. Die Eckpfosten mit den Schrägholzern (gibt es beides auch bei Hiss) setzen.
4. Eine Richtschnur entlang der Zaunlinie spannen. Mit einer 2-Meter-Wasserwaage prüfen, ob die Schnur in der Waage ist.
5. Pfosten setzen mit 1,20 bis höchstens 1,50 Metern Abstand. Werden die Abstände zu groß gewählt, kann der Zaun später hängen.
6. Staketen mit Dachdeckerschrauben und Akkuschrauber an den Pfosten befestigen.
7. Mit dem Rödler die Drahtenden festdrehen.
HISS REET Schilfrohrhandel GmbH, Am Kurpark 29, 23843 Bad Oldesloe, Tel.: +49 45 31 – 80 99 20, www.hiss-reet.de
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.