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Woche der Botanischen Gärten: "Pflanzen in Shakespeares Welt"

Die diesjährige „Woche der Botanischen Gärten“ vom 11. bis 19. Juni  ist anlässlich des 400. Todesjahres von William Shakespeare den Pflanzen  in seinen Dichtungen gewidmet. Etwa 25 Gärten von Rostock und Bremen bis Freiburg, München und Wien zeigen ab 10.6. die dafür erarbeitete Ausstellung „Garten=Theater – Pflanzen in Shakespeares Welt“.  Autor der Ausstellung und des zugehörigen  Katalogs ist PD Dr. Stefan Schneckenburger (Botanischer Garten der TU Darmstadt).

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Dr. Nils Köster
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William Shakespeare (1564-1616), der bedeutendste Dramatiker unseres Kulturkreises, erwähnt  in seinen Stücken etwa 120 Pflanzenarten. Es handelt sich fast ausschließlich um damals in England heimische oder in Gärten kultivierte Taxa. Einige wenige „Neuheiten“, importiert vor allem durch wohlhabende Händler und Pflanzenfreunde über Konstantinopel  aus Kleinasien, kommen dazu. Es spricht vieles dafür, dass sich Shakespeare und John Gerard, der Autor des maßgeblichen Kräuterbuchs dieser Jahrzehnte, persönlich kannten und dass der Barde dieses „Herball“  mit seinen über 1400 Seiten sogar besaß.   

Wir wundern uns heute darüber,  wie gut sich Shakespeare und mit ihm seine Zuhörer mit Pflanzen ausgekannt haben. Sonst wäre seine oft sehr gezielt und pointiert eingesetzte Verwendung von Pflanzen und gärtnerischen Details schlichtweg ins Leere gegangen. Shakespeare „dekoriert“ in den Köpfen seines Publikums mit Pflanzen die fast leere Bühne seiner Zeit, er illustriert Dynastisches an Hand des Baumschnitts und gestaltet mit pflanzlichen Objekten  seine überbordenden, oft zotigen Wortspiele. In der Regel werden die Pflanzen eben  nicht beiläufig-dekorativ, sondern gezielt eingesetzt – als „Wortkulissen“ im elisabethanischen Theater unterstützen sie das Publikum bei der Imagination von Szenerien und Landschaften. Daneben sind sie Träger von Botschaften, die wir heute nur noch teilweise verstehen, oder  sie spielen ihre Rolle als konkrete Objekte wie als Gift- oder Heilpflanzen im Handlungsgefüge. Neben den „Standards“ wie Iris oder Rosen (man denke an die „Rosenkriege“ genannten Bürgerkriege der Zeit um 1480, die Shakespeare in den insgesamt 10 Historiendramen untersucht und darstellt), werden auch sensationelle Neuheiten in den Gärten wie Schachbrettblume oder Kaiserkrone erwähnt. Der „Feenhügel“ im „Sommernachtstraum“ mit seinem duftenden Geißblatt, den Veilchen und dem Quendel  ist geradezu sprichwörtlich geworden.

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